Putin - Trump

Heute steigt gefährlichster Gipfel der Welt

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Politexperten in Europa fürchten das Treffen der beiden mächtigsten Männer der Welt.

Donald Trumps Europatour findet heute ihren Höhepunkt – und könnte den größten Eklat verursachen. Der US-Präsident (72) trifft im neutralen Finnland auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin (65). Für Punkt 12 Uhr ist das Treffen fixiert. Vier Stunden lang soll der erste offizielle Zweiergipfel dauern.

Es wird ein knallhartes Duell. Auf der einen Seite der aufbrausende, unberechenbare, aber für Schmeiche­leien empfängliche Trump (siehe unten rechts), auf der anderen der eiskalte Taktierer Putin, der nichts dem Zufall überlässt.

Wollen Trump und Putin EU spalten? Das Treffen könnte schwerwiegende Folgen für ganz Europa haben. Beide wollen Europa spalten und schwächen – zu ihrem eigenen Nutzen. Trump bezeichnete die EU erst am Sonntag in einem CBS-Interview als „Gegner“.

Putin seinerseits glaubt, dass die EU ihn und sein Land kränken will. Wenn diese beiden mächtigsten Männer der Welt einen Pakt gegen Europa schließen, wird es sehr gefährlich für die EU, warnen Experten.

Man müsse „befürchten, dass Trump Zusagen auf Kosten der EU macht“, sagt Friedensforscherin Nicole Deitelhoff der Bild-Zeitung. Außerdem befürchtet die Expertin, dass Trump dem erfahrenen Putin bei Politverhandlungen nicht gewachsen ist.

Atomare Abrüstung. Auf der Themenliste stehen auch die nukleare Abrüstung („das größte Problem der Welt“) und der Krieg in Syrien.

Kneissl: "Geht auch um europäische Themen"

ÖSTERREICH: Was erwarten Sie von dem Gipfel?

Karin Kneissl: Es ist ein erstmaliges Zusammentreffen der beiden. Der letzte Gipfel dieser Art war 2001, damals war ich Korrespondentin. Von solchen Treffen wird aber oft viel mehr erwartet, als sich dann entwickelt. Wichtig ist aber, dass das auf diplomatischer Ebene entsprechend begleitet wird. Sprich: Das darf keine Frage der Chemie sein.

ÖSTERREICH: Ist der Gipfel wirklich gefährlich für Europa?

Kneissl: Es ist jedenfalls wichtig, dass sie reden und einander nicht nur Botschaften ausrichten. Ein direktes Gespräch kann von Vorteil sein. Aber ja, es geht auch um Themen, die Europa genauso betreffen – die Lage in der Ostukraine, Syrien und Jemen.

ÖSTERREICH: Wie sehen Sie Trump und Putin? Sie verglichen die beiden einmal mit Schach- und Baseballspieler …

Kneissl: Ja, die Metapher habe ich verwendet. Als ­Außenministerin sehe ich mich aber nicht in der Rolle, zu kommentieren – ich freue mich über den Dialog.

Psychiater Haller: "Trump zeigt Narzissmus in Reinkultur"

ÖSTERREICH: Wie analysieren Sie Trumps Auftreten?

Reinhard Haller: Bei Herrn Trump muss man sagen, was er vorführt, ist Narzissmus in Reinkultur. Es liegt eine Konstellation vor, die nicht unbedenklich ist.

ÖSTERREICH: Warum, was könnte er anrichten?

Haller: Der Narzisst sagt immer nur „ich, ich, ich“. Bei Trump heißt es „America first“, wahrscheinlich meint er aber „Trump first“. Das Problem am Narzissten: Es muss alles zu seinem Vorteil geschehen. Und er ist sehr kränkbar. Jeder ist für ihn ein Feind, der nicht seiner Meinung ist.

ÖSTERREICH:
Heute trifft er auf Putin …

Haller: Der Narzisst hat große Ängste, dass jemand noch großartiger sein könnte als er. Wenn Trump mit einem anderen gewichtigen Politiker zusammentrifft, dann ist die Gefahr gegeben, dass diese Gefühle hervortreten. Man muss darauf hinweisen, dass jemand, der den Daumen am berühmten roten Knopf hat, nicht ungefährlich ist.

Trump: "Trete 2020 an"

Britischer Interviewer Piers Morgan sprach in der Air Force One mit Donald Trump.

Frage: Ist das jetzt die neue Doktrin: Sie treffen sich mit Menschen, die als Feind empfunden wurden (Putin, Anm.), um Deals einzugehen?

Donald Trump: Ich will Frieden. Die meisten Menschen dachten, am ersten Tag meiner Präsidentschaft werde ich in einen Krieg ziehen. Aber wir hören jetzt auf mit dem Kriegsführen.

Frage: Ist Putin ein rücksichtsloser Mensch?

Trump: Ich nehme an, dass er es ist. Aber wenn wir mit Russland gut auskommen, ist das eine gute Sache … Ich glaube, wir könnten gut miteinander auskommen. Es ist noch zu früh, zu sagen, ob wir Freunde oder Feinde sind.

Frage: Werden Sie 2020 wieder kandidieren?

Trump: Man weiß nie, was mit der ­Gesundheit sein wird.

Frage: Sie sehen fit aus. Werden Sie kandidieren?

Trump: Das ist mein Wille. Und es sieht so aus, als ob alle wollen, dass ich kandidiere.

Frage: Sehen Sie einen Demokraten, der Sie in der Wahl schlagen könnte?

Trump: Nein, da sehe ich niemanden. Ich kenne sie alle, und da sehe ich keinen.

Frage: Also werden wir nicht nur noch zwei, sondern noch sechs Jahre Trump im Amt erleben?

Trump: Die haben einfach nicht den richtigen Kandidaten.

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