Ferieninsel Utöya

Hier spaziert der Schütze über Leichen

Teilen

Während er feuerte, gab er Siegesrufe von sich, berichten Überlebende.

Der mutmaßlich Attentäter von Norwegen hat nach Augenzeugenberichten mehr als 45 Minuten auf Jugendliche im Ferienlager auf der Insel Utöya geschossen. Das berichtete die 22-jährigen Nicoline Bjerge Schie am Samstag in der Online-Ausgabe der Zeitung "Dagbladet". "Die Schüsse kamen mit etwa zehn Sekunden Zwischenraum und über etwa eine Dreiviertelstunde."

Siegesrufe
Die junge Frau hatte sich selbst mit Freunden hinter einem Felsen am Wasser versteckt. Über ihre Eindrücke berichtete sie: "Ich hab ihn nicht gesehen, aber gehört. Er schrie und jubelte und gab mehrere Siegesrufe von sich."

In der Zeitung "Verdens Gang" sagte der sozialdemokratische Jugendfunktionär Adrian Pracon, dass der Täter mehrfach schrie: "Ich bringe auch alle um. Alle müssen sterben." Er selbst habe nur überlebt, weil er sich tot gestellt hatte, berichtete der Norweger. "Er zielte mit der Pistole auf mich, aber er hat nicht abgedrückt."

   Im TV-Sender NRK berichtete der ebenfalls überlebende Ali al Hatem, dass zuerst eine Gruppe Jugendlicher auf den Mann zulief, der als Polizist verkleidet auf die kleine Insel Utöya gekommen war. "Er hat direkt auf alle geschossen, die auf ihn zuliefen", sagte der junge Mann weiter. Er selbst sei sofort in die andere Richtung gelaufen und habe sich am Wasser versteckt.

Zweiter Schütze?
Die Polizei in Norwegen hat Hinweise, dass es neben dem im Zusammenhang mit dem blutigen Doppelattentat vom Freitag festgenommenen 32-Jährigen noch einen zweiten Täter gegeben haben könnte. Dieser befände sich noch auf freiem Fuß, berichtete die Online-Ausgabe der Tageszeitung "Verdens Gang" unter Berufung auf einen Polizeisprecher.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.