35 US-Stellungen als Ziele

Hisbollah-Brigaden: Irakische Soldaten weg von US-Truppen

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Im Nahen Osten seien seit langem wichtige US-Ziele ausgemacht. 35 US-Stellungen in der Region und in der israelischen Stadt Tel Aviv lägen in Reichweite des Iran.

Dubai/Teheran/Washington. Die iranischen Revolutionsgarden drohen den USA wegen der Tötung des einflussreichen Generals Qassem Soleimani mit Vergeltung im Nahen Osten und schließen auch Angriffe in der Straße von Hormus nicht aus. Der Iran werde die Amerikaner bestrafen, wo immer sie erreichbar seien, sagte der Kommandanten der Eliteeinheit in der Provinz Kerman, General Gholamali Abuhamseh, am Samstag der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge.
 
Im Nahen Osten seien seit Langem wichtige US-Ziele ausgemacht. 35 US-Stellungen in der Region und in der israelischen Stadt Tel Aviv lägen in Reichweite des Iran. "Die Straße von Hormus ist ein wichtiger Punkt für den Westen, und viele amerikanische Zerstörer und Kriegsschiffe passieren sie." Die Verbindung zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege weltweit, durch die Meerenge geht etwa ein Fünftel der weltweiten Öltransporte.
 
Das US-Militär hatte am Freitag Soleimani, den Kommandanten der Al-Quds-Brigaden, in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet. Er galt als mächtigste Figur nach dem geistlichen und staatlichen Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Khamenei, und als Architekt von Irans wachsendem militärischen Einfluss im Nahen Osten.
 

Hisbollah-Brigaden: Irakische Soldaten weg von US-Truppen

Die pro-iranischen Hisbollah-Brigaden im Irak haben die irakischen Truppen und Sicherheitskräfte aufgefordert, sich von US-Soldaten auf Stützpunkten im Irak zu entfernen. "Wir fordern die Sicherheitskräfte im Land auf, sich ab Sonntag um 17.00 Uhr (15.00 Uhr MEZ) mindestens 1000 Meter von US-Stützpunkten zu entfernen", teilte die Gruppe am Samstag mit.
 
Zuvor am Samstag waren Mörsergranaten und Raketen nahe der US-Botschaft in Bagdad und auf dem irakischen Stützpunkt Al-Balad, wo auch US-Soldaten stationiert sind, eingeschlagen. Über mögliche Opfer wurde nichts bekannt.
 

Zwei Geschosse schlagen in Grüner Zone in Bagdad ein

 
In der hochgesicherten Grünen Zone in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstagabend zwei Geschosse vom Typ Katjuscha eingeschlagen. Das teilten irakische Sicherheitsvertreter sowie Verantwortliche der Grünen Zone mit. Es gebe keine Opfer.
 
Eine Rakete sei nahe der US-Botschaft gelandet, die am Dienstag von tauenden pro-iranischen Demonstranten attackiert worden war, bevor die USA in der Nacht zum Freitag den iranischen General Qassem Soleimani nahe des Flughafens von Bagdad gezielt töteten.
 
Zudem seien am Samstag zwei Raketen auf den US-Luftwaffenstützpunkt Balad, 80 km nördlich von Bagdad abgefeuert worden. Unter den dort stationierten US-Soldaten habe es keine Opfer gegeben, teilten Sicherheitskreise mit.
 
Wenig später wurde aus Polizeikreisen berichtet, dass im Bagdader Viertel Jadriya Mörsergranaten niedergegangen seien und fünf Menschen verletzt hätten.
 
Zuvor hatten Augenzeugen gesagt, dass es in der irakischen Hauptstadt Bagdad zu zwei Explosionen gekommen sei, deren Ursache blieb zunächst unklar sei
 
 

Iran plant mehrere Trauerzeremonien für Soleimani vor Beisetzung

 
Vor der Beisetzung von Qassem Soleimani plant der Iran mehrere Trauerzeremonien für den bei einem US-Angriff in Bagdad getöteten General. Das gab der Sprecher der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Ramesan Sharif, am Samstag in Teheran bekannt. Die Beisetzung selbst soll am Dienstag in Soleimanis Geburtsort Kerman im Südostiran stattfinden, wie Sharif nach Angaben des IRGC-Webportals sagte. Vorher sollen sich die Iraner in vier Städten von Soleimani verabschieden können.
 
Soleimani
© all/APA/Fotomontage
× Soleimani
 
Nach Angaben von Sharif finden die Zeremonien in der Stadt Ahwas, an zwei Mausoleen in Mashad und Ghom sowie in der Hauptstadt Teheran statt. An der Zeremonie in Teheran wird am Sonntagabend auch die iranische Führung teilnehmen. Nach Einschätzung Sharifs werden Millionen an den Trauerzeremonien für den Kommandanten der iranischen Al-Quds-Einheit teilnehmen. Soleimani war in der Nacht zum Freitag bei einem US-Luftangriff nahe dem Flughafen von Bagdad getötet worden.
 
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