Der 45-Jährige muss nun wegen "schädlichen Verhaltens" für 2 Jahre ins Geeängnis.
Ein HIV-infizierter Malawier, der nach eigenen Angaben Sex-Rituale mit mindestens hundert Frauen und Mädchen praktiziert hat, ist wegen "schädlichen Verhaltens" zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann habe keinerlei Respekt gegenüber Frauen, und es sei sogar "fraglich, ob Kondome genutzt wurden", sagte der Richter am Dienstag bei der Verkündung des Strafmaßes.
Der jetzt 45 Jahre alte Angeklagte hatte in einer BBC-Dokumentation über seine Rolle als "Hyäne" gesprochen und seinen sexuellen Umgang mit Witwen und Minderjährigen als ein traditionelles Ritual dargestellt. "Diese Kultur hat in Malawi keinen Platz", sagte der Richter. Der Prozess im abgelegenen Bezirk Nsanje drehte sich nur um zwei Fälle. Minderjährige Zeuginnen konnten nicht zu einer Aussage bewegt werden.
Geister vertreiben
Die Rolle der "Hyäne" sieht der im Süden Malawis geläufigen Überlieferung zufolge vor, dass ein Mann für Sex mit Witwen bezahlt wird, um böse Geister zu vertreiben und weitere Todesfälle auszuschließen. Sex mit Mädchen nach Einsetzen der Geschlechtsreife soll diese vor Unglück bewahren und auf ihr Leben als Ehefrauen vorbereiten.
Nach Angaben des Angeklagten waren einige der betroffenen Mädchen erst zwölf oder 13 Jahre alt. Nach dem BBC-Interview hatte Staatspräsident Peter Mutharika die Festnahme des Mannes angeordnet. "Schädliche kulturelle und traditionelle Praktiken dürfen nicht hingenommen werden", erklärte der Präsident.
Das südostafrikanische Land verzeichnet eine der höchsten Aids-Raten der Welt; Sex mit unter 16-Jährigen steht unter Strafe. Der Angeklagte der sich als unschuldig bezeichnet hatte, zeigte sich enttäuscht über das. "Ich dachte, ich würde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt", war seine erste Reaktion.