Australien

Horror-Seesterne bedrohen Mega-Riff

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Die Dornenkronen fressen Korallen und lassen kahle Riffe zurück.

Eine Invasion von Killer-Seesternen bedroht das Great-Barrier-Korallenriff in Australien. Die sogenannten Dornenkronen fressen Korallen und lassen kahle Riffe zurück. Wenn nicht dringend Eindämmungsmaßnahmen ergriffen würden, werde das Riff in fünf bis zehn Jahren auf seiner ganzen Länge von 2.300 Kilometern befallen, sagte der australische Korallenforscher Morgan Pratchett der Nachrichtenagentur dpa am Freitag. "Einen Dornenkronen-Ausbruch gibt es alle 14 bis 15 Jahre", sagte Pratchett. "Normalerweise erholen sich die Riffe in der Zwischenzeit. Aber das funktioniert nicht mehr, weil sie durch viele andere Störungen geschwächt sind."

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Verheerendes Korallensterben, Great Barrier Reef, Fotos

Das Korallensterben am Great Barrier Reef, Australien ist deutlich schlimmer als bisher angenommen, so australische Forscher der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS").

Der Bestand hat ist in den letzten 27 Jahren um ganze 50% Prozent geschrumpft.

Hauptursache sei aber nicht das Aufheizen des Meeres in Folge des Klimawandels und die dadurch verursachte Korallenbleiche.

Den Wissenschaftlern zufolge gehen nur zehn Prozent der Verluste darauf zurück.

Ausschlaggebend seien ihnen zufolge vielmehr schwere Stürme, welche 48% des Schadens verursachten,...

...sowie der Befall mit Dornenkronen-Seesternen (42 Prozent). Dornenkronen sind Seesterne mit bis zu 23 Armen, die 30 Zentimeter Durchmesser erreichen können.

Wenn das Ökosystem aus dem Gleichgewicht kommt und ihre Feinde wie Riesenmuscheln und -schnecken dezimiert sind, vermehren sie sich rasant und verdrängen die Korallen.

Denn eine einzige Dornenkrone kann am Tag eine faustgroße Koralle vertilgen.

"Wenn sich der Trend fortsetzt, können in den nächsten zehn Jahren weitere 50 Prozent verschwinden", so Peter Doherty vom Australischen Institut für Meereskunde(Australian Institute of Marine Science, AIMS).

"Wir können die Stürme nicht verhindern, aber vielleicht können wir die Seesterne eindämmen", meinte AIMS-Chef John Gunn. "Wenn uns das gelingt, haben die Korallen eine bessere Chance, sich an die höheren Wassertemperaturen und die Versauerung der Meere anzupassen."