Astronaut Buzz Aldrin im ÖSTERREICH-Interview:

"Ich war der 2. Mann am Mond"

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Die Landung  war das größte Abenteuer der Menschheit – sie fasziniert bis heute.

Jubiläum. „The Eagle has landed“ – der berühmte Funkspruch ging heute vor genau 50 Jahren um 21.17 Uhr vom Mond auf die Erde. Erstmals betraten damals Menschen den Mond.

„Kleiner Schritt“. Neil Armstrong (damals 38 Jahre alt) stieg als Erster aus der Apollo-11-Raumkapsel. Er sagte die historischen Worte „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“.

„Wunder“. 20 Minuten später stieg der Zweite aus. Buzz Aldrin (damals 39): „Wir hatten die schwierigste Aufgabe, die Menschen bis dato zu erledigen hatten, vollbracht! Ein kleines Wunder!“.

Aldrin war es auch, der mit seinem Mondspaziergang begeisterte. Er hüpfte über die Oberfläche, um die geringe Gravitation zu erforschen, und erklärte gleichzeitig live im TV jeden Schritt.

600 Millionen Menschen sahen die Landung live

Spuren. Die Sensation war perfekt. 600 Millionen Menschen starrten gebannt auf die Live-Übertragung, die Hälfte aller TV-Sender weltweit zeigte die Bilder. Die Spuren der Astronauten sind übrigens immer noch am Mond zu sehen.

Feier. Der Hype um den Jahrestag ist gigantisch. In Wien etwa gibt es einen großen Veranstaltungsreigen im Planetarium (siehe unten).

Übrigens: Bis heute waren nur zwölf Menschen am Mond – alle Amerikaner.

Aldrin: "Wir müssen ins All fliegen und dortbleiben"

ÖSTERREICH-Reporter Thomas Zeidler sprach mit dem zweiten Mann am Mond.

ÖSTERREICH: Was waren Ihre Gedanken, als Sie vom Mond auf die Erde sahen?

Buzz Aldrin: Die Erde war so klein und so zerbrechlich, so wunderschön. Und wir müssen alles daransetzen, um sie zu kämpfen.

ÖSTERREICH: Was war es für ein Gefühl, als Sie den Mond betraten?

Aldrin: Nach all den Anstrengungen, Fehlschlägen und Erfolgen war das ein einzigartiges Gefühl. Ich denke, das Leben sollte genutzt werden, um neue Dinge zu erkunden.

ÖSTERREICH: Was kommt in der Raumfahrt als Nächstes?

Aldrin: Wir müssen versuchen, nicht nur auf den Mond, den Mars oder Jupiter zu fliegen, sondern dort zu über­leben, uns dort anzusiedeln. Der Clou ist nicht, ins All zu fliegen und heimzukommen, sondern ins All zu fliegen und dortzubleiben.

ÖSTERREICH: Wäre das Ihr Wunsch?

Aldrin: Wir sollen die menschliche Präsenz im Weltall verstärken. Und das auf Kosten von mutigen Raumfahrern, die nicht mehr zur Erde zurückkommen, dafür aber dort fernab der Erde eine neue Existenz aufbauen.

ÖSTERREICH: Warum sollte man das wollen?

Aldrin: Einst gingen Siedler nach Australien und haben dort neu begonnen. Oder nach Kanada. Bald werden wir ins All fliegen.

ÖSTERREICH: Der letzte Österreicher im All war Felix Baumgartner …

Aldrin: Ein kleiner Sprung für ihn, ein Riesensatz für Red Bull (lacht). Das war natürlich eine außergewöhnliche und beeindruckende Leistung. Das habe ich mir im TV angesehen.

ÖSTERREICH: Was wären denn Ihre berühmten ersten Worte am Mond gewesen?

Aldrin: Sicher etwas Lächerliches und nicht so weltbewegend wie die von Neil Armstrong („Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“). Ich hätte wohl nicht mehr als „Großartig!“ über die Lippen gebracht. Und somit war es wirklich besser, dass Neil als Erster ging.

Interview: T. Zeidler

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