Gegen den Westen

Iran feiert sich als Sieger im Atomstreit

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Obwohl es noch keine Einigung gab, sieht sich Teheran als Sieger.

Obwohl kurz vor Ablauf der Frist am 24. November noch keine Einigung über ein endgültiges Atomabkommen in Sicht ist, sieht sich der Iran bereits als Sieger im Atomstreit mit dem Westen. Aus diesem "Zusammenprall des Willens" sei der Iran "siegreich hervorgegangen", sagte der Vizeaußenminister und hochrangige Verhandler Abbas Araqchi laut Nachrichtenagentur FARS vom Montag.

"Teheran wollte nicht von seinen Positionen zurückweichen und der Feind wollte eine volle Suspendierung des Uran-Anreicherungsprogramms erzwingen. Doch der Iran hat sich dagegengestellt und den Sieg errungen", erklärte Araqchi in einem Interview mit der Website des Obersten Führers, Ayatollah Ali Khamenei, "Khamenei.ir".

Durch ihren fortgesetzten Widerstand habe die Islamische Republik erreicht, dass die "Feinde" dem Iran zugestanden hätten, weiter Uran anzureichern. Die Urananreicherung werde in jedem Abkommen enthalten sein, das zwischen dem Iran und der Gruppe 5+1 (UN-Vetomächte plus Deutschland) geschlossen werde.

Die vom Iran und Khamenei festgelegten "Roten Linien" bei den Atomverhandlungen seien durch Diskussionen und Entscheidungsproprozesse definiert worden, die von den Eliten verschiedener Parteien und Strömungen im Iran getragen worden seien, fügte Araqchi hinzu. Laut diesen "Roten Linien" muss in einem künftigem Abkommen dem Iran unter anderem das Recht auf Urananreicherung sowie Atomforschung und -Entwicklung zugestanden werden.

Der UN-Sicherheitsrat hatte den Iran im März 2006 aufgefordert, seine Urananreicherung binnen 30 Tagen einzustellen. Da Teheran die Frist missachtete und die atomaren Aktivitäten verstärkte, verhängte der Weltsicherheitsrat im Dezember 2006 Sanktionen gegen den Iran. Die Anreicherung von spaltbarem Uran-235 ist Voraussetzung für die Gewinnung von Atomenergie. Hochgradige Anreicherung (auf rund 90 Prozent) dient dem Bau von Atomwaffen.
 

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