Ex-Präsident bestätigt:

Iran wollte Atombombe bauen

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Trotz aller Beteuerungen wurden Atombomben in 80ern erwogen.

Der Iran hat entgegen offizieller Beteuerungen nach Angaben von Ex-Präsident Akbar Hashemi Rafsanjani doch die Entwicklung von Atombomben erwogen. Rafsanjani bezog sich in einem bereits am Dienstag geführten Interview mit der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA auf den Krieg mit dem Irak in den 1980er Jahren.

Damals sei das iranische Nuklearprogramm gestartet worden und man habe die Möglichkeit einer nuklearen Abschreckung erwogen, da der Irak ein eigenes Atomprogramm betrieben habe, erklärte er demnach. "Unser Grundsatz war immer die friedliche Anwendung der Atomenergie. Aber wir haben immer im Hinterkopf gehabt, sollten wir bedroht werden und sollte es geboten sein, sollten wir auch den anderen Weg einschlagen können", zitierte die Agentur den mittlerweile 80 Jahre alten Geistlichen. Es seien aber nie Arbeiten an einem militärischen Atomprogramm begonnen worden.

Im erst im Juli beigelegten jahrelangen Streit zwischen dem Iran und den Weltmächten über das Atomprogramm ging es um die Befürchtung, die Islamische Republik entwickle Nuklearwaffen unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie. Der Iran hatte diesen Vorwurf immer bestritten, jedoch internationale Kontrollen seiner Atomanlagen nicht zugelassen. Der Streit soll nun durch gegenseitiges Entgegenkommen endgültig beendet werden. Teil davon ist eine Untersuchung der internationalen Atomenergiebehörde IAEA, die feststellen soll, ob das iranische Atomprogramm auch militärische Ziele verfolgte. Der IAEA-Bericht wird am 15. Dezember erwartet.

 

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