Luftangriff

Irrtum: US-Bomben töten 90 Syrer

Teilen

Viele Opfer bei irrtümlichem Bombardement. Syrienkrieg flammt wieder auf.

Es ist der Funke, der den Krieg in Syrien erneut eskalieren lässt. Bei einem offenbar versehentlichen US-Luftangriff auf syrische Truppen im Osten des Landes starben nach Angaben des Militärs 62 Soldaten. Laut Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden 90 Menschen getötet.

Russland und Syrien sind außer sich wegen des US-Bombardements. Russland rief zu einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Dort bedauerten die USA die Verwechslung. Sie seien davon ausgegangen, Stellungen der Terrormiliz IS zu bombardieren, und hätten die Angriffe „sofort eingestellt“, als die Russen sie über den Fehler informierten.

Doch im nächsten Satz warfen die USA den Russen „Doppelmoral“ und „Effekthascherei“ vor. Die syrische Regierung greife regelmäßig „bewusst zivile Ziele an“, sagte US-Botschafterin Samantha Power. Russland tue nichts, um das zu verhindern.

IS profitiert vom Irrtum und schießt syrischen Jet ab

Infolge des US-Angriffs mussten sich die syrischen Truppen rund um die vom IS belagerte Stadt Deir ez-Zor zurückziehen. Bei der anschließenden Offensive schoss der IS einen syrischen Kampfjet ab, der Pilot kam ums Leben.

Die Waffenruhe ist nach nicht einmal einer Woche beendet. Hilfslieferungen kamen noch immer nicht bei der Not leidenden Bevölkerung an.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.