Ägypten

IS-Anhänger drohten Moschee seit Wochen

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Mindestens 300 Menschen bei Bluttat getötet.

Vor dem verheerenden Anschlag auf eine Moschee der ägyptischen Sinai-Halbinsel haben Anhänger der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) den Muezzin vor der Praktizierung bestimmter Sufi-Riten gewarnt. Jihadisten seien vor wenigen Wochen in die vorwiegend von Sufis besuchte Moschee gekommen, sagte Sufi-Scheich Mohammed al-Jawish der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.
 
Sie hätten den Muezzin aufgefordert, auf bestimmter Traditionen der Sufis zu verzichten, sagte Al-Jawish, der Vize-Chef des Jariri-Ordens, der mit der Moschee verknüpft ist. Er sagte, trotz der Warnung habe niemand mit einem derart blutigen Anschlag gerechnet, der sogar Anhänger des IS abgeschreckt habe.
 
Bei dem Anschlag während des Freitagsgebets waren in der vergangenen Woche mindestens 300 Menschen getötet worden. Niemand bekannte sich bisher zu der Bluttat im Norden der Halbinsel, nach Angaben der ägyptischen Behörden trägt sie jedoch die Handschrift des IS.
 
Der Sufismus ist eine mystische Richtung des Islam. Extremistische Gruppen wie die Taliban oder der IS sehen die Anhänger der als liberal geltenden Strömung als Ketzer an und verüben immer wieder Anschläge auf Sufi-Schreine.
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