Maria G. (22) will mit ihren beiden Kleinkindern raus aus Syrien.
Die aus Salzburg stammende Maria G., die mit ihren beiden Kleinkindern in einem kurdischen Internierungslager in Nordsyrien sitzt, bittet um Heimkehr nach Österreich. "Meine Kinder und ich müssen so schnell wie möglich hier raus", so die Frau in einem "profil"-Interview laut Aussendung vom Samstag und Homepage des Nachrichtenmagazins.
"Es tut mir leid"
Die heute 22-Jährige war demnach vor fünf Jahren heimlich nach Syrien gereist, um sich der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) anzuschließen. "Es tut mir unendlich leid", sagt sie in dem Gespräch, das im Vertriebenenlager Al-Hol im Nordosten Syriens geführt wurde, über diese Entscheidung. In Syrien heiratete sie laut dem Bericht ein IS-Mitglied und bekam von ihm zwei Söhne.
Viele im Lager einsitzende Frauen würden noch immer die Ideologie der Terrormiliz IS vertreten und ihre Kinder radikalisieren: "Viele werden von ihren Müttern, die im Kopf den 'Islamischen Staat' noch nicht aufgegeben haben, richtiggehend darauf gedrillt, Terroristen zu werden", so Maria G. im "profil". Die Familie lebt demnach in einem abgegrenzten Teil des überfüllten Camps, das sie nicht verlassen dürfe. Die Zustände seien chaotisch: Vertriebene würden nicht registriert, die hygienischen Einrichtungen seien katastrophal, Lebensmittel knapp, Lagerinsassen berichteten von Messerstechereien.
Außenministerium prüft
Das Außenministerium prüft die Rückholung der beiden Kinder, die eineinhalb und dreieinhalb Jahre alt sind. "Es werden alle Umstände des Falles geprüft. Das Kindeswohl steht für das BMEIA dabei im Mittelpunkt", teilte ein Sprecher des Außen- und Europaministeriums (BMEIA) bereits Ende Juni der APA mit.
Der damalige Teenager Maria G. war Ende Juni 2014 über die Türkei nach Syrien gereist, ein halbes Jahr nach ihrer Konversion zum Islam. Seit Juni 2015 ist sie mit Europäischem Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben. Infolge der militärischen Niederlage des IS kam sie in ein Internierungslager.