Putin zeigt sich besorgt

IS-Kämpfer könnten bei Militäroffensive in Syrien fliehen

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Im Moment werden Jihadisten von den Kurden bewacht.

Moskau/Tall Abyad/Akcakale. Russlands Präsident Wladimir Putin befürchtet angesichts der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien ein Erstarken der Terrormiliz Islamischer Staat. Noch würden Kämpfer von den Kurden bewacht, sagte der Kremlchef am Freitag. Wenn die Armee der Türkei nun einmarschiere, "werden die Kurden diese Lager verlassen". Dann könnten sich die Terroristen "zerstreuen", meinte Putin der Agentur Interfax zufolge.

"Ich bin mir nicht sicher, ob die türkische Armee schnell die Kontrolle darüber übernehmen kann", hieß es weiter.

Die Türkei hatte ihre Angriffe auf syrische Grenzorte am Mittwoch begonnen. Die Offensive stößt international auf scharfe Kritik.

Die türkische Regierung will im syrischen Grenzgebiet eine sogenannte Sicherheitszone unter ihrer alleinigen Kontrolle einrichten, aus der sich alle Kurdenmilizen zurückziehen sollen. Sie will dort auch Millionen syrische Flüchtlinge ansiedeln, die derzeit in der Türkei leben. Die Zone soll nach türkischen Vorstellungen einen Streifen entlang der Grenze umfassen, der sich rund 30 Kilometer tief auf syrisches Gebiet erstreckt und vom Euphrat-Fluss nach Osten bis hin zur irakischen Grenze reicht.

Moskau unterstützt im syrischen Bürgerkrieg den Präsidenten Bashar al-Assad, Ankara dagegen die Rebellen. Das Außenministerium in Moskau hatte zuletzt die Militäroffensive der Türkei als berechtigten Schritt Ankaras zum Schutz der eigenen Grenzen bezeichnet.

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