Das Gefängnis in Palmyra wurde vom Regime für Folterungen verwendet.
Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach Angaben von Aktivisten das berüchtigte Gefängnis in der syrischen Oasenstadt Palmyra gesprengt. Die Islamisten hätten einen Großteil des mitten in der Wüste gelegenen Gefängnisses mithilfe von Bomben zerstört, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.
Kämpfer der IS-Miliz hatten Palmyra mit seinen antiken Kulturschätzen vor zehn Tagen unter ihre Kontrolle gebracht. Dessen Gefängnis gilt als Symbol für die Brutalität des syrischen Machthabers Bashar al-Assad und vor allem seines Vorgängers und Vaters Hafis al-Assad: Dieser ließ dort in den 1980er-Jahren hunderte Häftlinge töten.
Über Jahre wurden in Palmyra politische Gefangene festgehalten und gefoltert. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad und seine Regierung im Jahr 2011 waren dort aber vor allem Abtrünnige und Deserteure untergebracht. Vor dem Fall Palmyras wurden diese laut der Beobachtungsstelle in andere Gefängnisse des Landes verlegt.
Vor seiner Zerstörung zeigte der IS Aufnahmen von dem berüchtigten Gefängnis. Auf Twitter waren nun Fotos von dem zerstörten Gebäude und seiner offensichtlichen Sprengung zu sehen.