Seit 2014 wurden in Mossul 48 Journalisten entführt, 13 getötet.
Der Islamische Staat (IS) hat seit der Eroberung der irakischen Stadt Mossul im Juni 2014 nach Angaben von Aktivisten 48 Journalisten entführt und mindestens 13 von ihnen getötet. Die zweitgrößte Stadt des Landes sei zu einer "Todesfalle für Journalisten" geworden, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF).
Die meisten Gefangenen, unter ihnen Bürgerreporter und professionelle Journalisten, seien inzwischen befreit worden, heißt in dem Bericht, der in Kooperation mit der irakischen Beobachtungsstelle für Pressefreiheit (JFO) entstand. Mindestens zehn Entführte seien aber wohl noch in der Gewalt der Extremisten. 60 Medienschaffende waren dem Bericht zufolge aus Mossul geflohen, als der IS die Stadt einnahm.
Ausrüstung für Propagandavideos genutzt
Die IS-Miliz habe die Studios und die Ausrüstung der örtlichen Sender dazu genutzt, ihre Propagandafilme zu drehen und eigene TV-Sender aufzubauen, erklärten die Journalistenorganisationen. Auch der erste und bis heute einzige öffentliche Auftritt von IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi sei mit den in Mossul geraubten Kameras gefilmt worden.
Reporter ohne Grenzen forderte den Irak, dessen Nachbarländer und westliche Staaten auf, irakische Journalisten besser zu schützen und geflüchteten Pressevertretern Asyl oder Arbeitsgenehmigungen zu gewähren.