Nahost

Israels Armee stürmte Hamas-Hauptquartier im Süden Gazas

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Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben das Hauptquartier der islamistischen Hamas in Khan Younis im Süden des Gazastreifens gestürmt.  

Darin habe sich auch die Geheimdienstzentrale der Terrororganisation befunden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht auf Sonntag. Der Krieg wird laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu noch Monate dauern. Israel kämpfe an "allen Fronten", sagte er in einer im TV übertragenen Ansprache.

Israel vermutet, dass sich in den unterirdischen Tunneln unter Khan Younis der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, versteckt hält. Die Streitkräfte intensivieren derzeit den Kampf gegen die Hamas und konzentrieren sich dabei vornehmlich auf den Süden des Küstengebiets sowie auf den mittleren Gazastreifen.

"Terroristische Zellen ausgeschaltet" 

Im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ist Israels Armee nach eigenen Angaben dabei, die vollständige Kontrolle über das Gebiet auszuüben. Derzeit konzentriere man dort den Einsatz auf die letzte noch verbliebene Hochburg der Hamas in der Stadt Gaza, das Viertel Tufah, erklärte Armeesprecher Hagari. Am Samstag habe die Armee zudem an Israels Grenze zum Libanon einen groß angelegten Angriff auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon beendet, hieß es. Dabei seien drei "terroristische Zellen ausgeschaltet" worden. Die Armee werde auch weiter militärische Stellungen der Hisbollah im Südlibanon angreifen.

Netanyahu erklärte, dass Israel die Grenzen zu Ägypten kontrollieren müsse. "Der Philadelphi-Korridor - oder besser gesagt, das südliche Ende des Gazastreifens - muss in unserer Hand sein." Der Bereich müsse geschlossen werden. Jede andere Regelung würde eine Entmilitarisierung nicht gewährleisten.

Nach Darstellung einer palästinensischen Terrorgruppe wurde unterdessen eine Geisel im Gazastreifen bei einem Luftangriff getötet. Zuvor habe Israels Armee versucht, den israelischen Soldaten zu befreien, hieß es vom bewaffneten Arm der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP). Der Versuch sei gescheitert, hieß es dazu am Samstag.

Bei dem schlimmsten Massaker der Geschichte Israels am 7. Oktober ermordeten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1.200 Menschen und verschleppten rund 240 weitere in den Gazastreifen. Nach israelischen Informationen werden noch knapp 130 Geiseln dort festgehalten. Die BBC berichtete vor einem Monat, mindestens fünf bewaffnete Palästinenserorganisationen hätten sich an dem Terrorüberfall auf Israel beteiligt.
 

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