Strand-Alarm

Italien gehen die Bademeister aus

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Der Beruf ist bei jungen Leuten nicht mehr attraktiv - 4.000 "Bagnini" werden nun dringend gesucht 

Bademeister sind ein wahrer Mythos an den Stränden von Lignano bis Sizilien. Die Bagnini sind die Hauptdarsteller vieler italienischer Sommerfilme und sind von einem richtigen Badeurlaub in Bella Italia nicht wegzudenken. Dennoch sind sie wie andere Saisonkräfte wie Kellner und Köche, Baristas und Zimmermädchen schwierig zu finden. In Italien hat bereits die Suche nach 4.000 Bagnini für die nächste Sommersaison begonnen.

Die Inhaber vieler italienischer Strandbäder befürchten, dass dieses Jahr zahlreiche Beobachtungstürme leer bleiben könnten. Grund für die Situation sind die kurzen Arbeitsverträge, die vor allem bei jüngeren Leuten nicht mehr attraktiv sind. Um die Bademeister-Lizenz zu erhalten, muss man circa 500 Euro ausgeben. Das Monatsgehalt bei zwölf Arbeitsstunden schwankt zwischen 1.400 und 1.800 Euro und ist nicht besonders lukrativ.

4.000 Bademeister fehlen

Tausende Bademeister werden italienweit gesucht, nicht nur im Inland, auch im Ausland. Auf vielen Internet-Portalen, auf denen nach Personal für den Tourismus gesucht wird, sind die Bagnini die meist gefragte Berufsgruppe. Beliebte Badeortschaften an der Adria wie Caorle und Jesolo haben mit der Suche nach Bademeistern bereits begonnen.

Ab dem 1. April wird eine Norm gelten, demnach Italiens Rettungsschwimmer künftig erst ab 18 Jahren als Bagnino arbeiten dürfen (statt wie bisher ab 16). Außerdem müssen sie eine Ausbildung absolvieren, deren Dauer von 30 auf 100 Stunden verlängert wird. Die Hürden für einen klassischen Ferienjob junger Schulabgänger werden damit stark erhöht. Um Rettungsschwimmer zu werden, muss man eine Lizenz erwerben, die am Ende eines Ausbildungskurses mit abschließender Prüfung erteilt wird.

Alle fünf Jahre muss künftig die Lebensretterprüfung wiederholt werden. Bisher reichte ein ärztliches Attest für die Verlängerung der entsprechenden Dokumente. Das könnte dazu führen, dass erfahrene Rettungsschwimmer aus dem Dienst ausscheiden. Früher genügte an Stränden ein Rettungsschwimmer alle 600 Meter. Heute verlangen die neuen Vorschriften einen alle 180 Meter. Ziel dieser Maßnahme ist es, mehr Sicherheit am Strand zu gewährleisten. Dies hat jedoch unweigerlich zu einer Lücke beim Personal geführt, die die Einrichtungen nur schwer füllen können.

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