Land will trotz Kritik kommerziellen Walfang im Juli wieder aufnehmen.
Schwarzer Tag für Tierschützer und Walfanggegner: Japan wird sich aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) zurückziehen und den kommerziellen Walfang wieder aufnehmen. Das Land werde ab kommendem Juli zu kommerziellen Zwecken Wale jagen, kündigte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Mittwoch an.
Dies werde sich aber auf die Regionen vor der japanischen Küste beschränken: "Wir werden nicht in den antarktischen Gewässern oder in der südlichen Hemisphäre jagen."
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Ankündigung scharf: Japan schere damit aus der internationalen Gemeinschaft aus, erklärte der Chef von Greenpeace Japan, Sam Annesley. Der Schritt stehe auch den Bemühungen für den notwendigen Schutz der Ozeane und "dieser majestätischen Lebewesen" entgegen.
Bestände einiger Walarten hätten sich erholt
Der Austritt Japans aus der Walfangkommission ist keine Überraschung: Japan war im September in der IWC mit einem Antrag auf eine Rückkehr zum kommerziellen Walfang gescheitert. Das Land hatte bei der IWC-Jahrestagung im brasilianischen Florianopolis argumentiert, die Bestände einiger Walarten hätten sich so weit erholt, dass der kommerzielle Walfang wieder zugelassen werden könne. Nach Ablehnung des Antrags warnte die japanische Regierung, Japan sehe sich zu einer "grundlegenden Neubewertung seiner Position als Mitglied der IWC veranlasst".
Regierungssprecher Suga sagte am Mittwoch, bei der Jahrestagung habe es "keine Zugeständnisse" der Staaten gegeben, die sich ausschließlich dem Schutz der Meeressäuger verpflichtet sehen. Eine Koexistenz in der IWC sei deswegen nicht mehr möglich.