Canariónes gehen Zehntausende auf die Barrikaden gegen unbeliebte Touristen auf den Inseln.
Internationalen Medienberichten nach haben am Sonntag auf den Kanarischen Inseln erneut zahlreiche Menschen gegen den Massentourismus protestiert. Laut Behörden gingen etwa 10.000 Leute auf die Straßen, um an den beliebtesten Stränden Touristen zu verscheuchen. Die Demonstranten skandierten Slogans wie "Wir sind Ausländer in unserem Land" und "Die Kanaren sind kein Themenpark", während die angereisten Urlauber auf den Liegen nah am Geschehen unter der Sonne brutzelten. Bereits im April hatten über 55.000 Menschen gegen die Tourismusentwicklung demonstriert.
Bandera canaria = tontada palmaria https://t.co/nlqsdeCcKY
— Stavrogin (@nicolai_v_s) October 21, 2024
Die Protestierenden fordern eine Begrenzung der Touristenzahlen sowie der Ferienwohnungen. Sie kritisieren ein "ungerechtes und nicht nachhaltiges" Entwicklungsmodell im Tourismussektor, das der spanischen Nachrichtenagentur Europapress zufolge die Lebensqualität der Einheimischen beeinträchtigt. Ein weiteres Anliegen ist die steigende Mietenproblematik - in den letzten zehn Jahren haben sich die Monatsmieten auf den Kanaren verdoppelt.
Hablan de "odio y xenofobia" cuando se trata criticar la llegada masiva de inmigrantes ilegales, los mismos que luego insultan, rodean y acosan a los turistas gritándoles que se vayan de #Canarias. pic.twitter.com/cEwi6gV1DE
— Canario Today (@CanarioToday) October 20, 2024
Die Reiseindustrie ist für 14 Prozent der Wirtschaftsleistung Spaniens verantwortlich, auf den Kanarischen Inseln sogar für 35 Prozent. Der Druck durch den Massentourismus hat zu einer Verknappung des Wohnraums geführt, da etwa jede dritte Wohnung mittlerweile als Zweitwohnsitz eines Ausländers dient. Die anhaltenden Proteste verdeutlichen die Sorgen der Einheimischen über den Einfluss des Tourismus auf ihre zunehmend schlechteren Lebensbedingungen.