Ein Jahr nach dem verheerenden Transrapid-Unglück in Deutschland ist mit einer bewegenden Trauerfeier der 23 Todesopfer gedacht worden.
An dem ökumenischen Gottesdienst am Samstag im emsländischen Lathen nahmen etwa 800 Gäste teil, darunter 250 Angehörige und Hundert der damals eingesetzten Rettungskräfte. Im Beisein des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) segneten die Priester zu Ehren der Opfer einen Gedenkstein mit 23 eingestanzten Kreuzen ein.
23 Todesopfer
Am 22. September 2006 war ein Transrapid auf der
Teststrecke in Niedersachsen mit rund 200 Stundenkilometern gegen einen mit
zwei Personen besetzten Werkstattwagen geprallt - eine Fahrwegsperre war
nicht eingelegt worden. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück erhob Anklage gegen
drei Mitarbeiter der Anlage. Bei dem Unfall gab es neben den 23 Toten elf
Verletzte. "Den eigenen Tod, den stirbt man - doch mit dem Tod der anderen
muss man leben", sagte der evangelische Priester Rainer Jenke während der
Gedenkfeier. Das Unglück könne "nicht ohne die schwere Arbeit der Trauer"
bewältigt werden.
"Die Verstorbenen können in unserem Herzen lebendig bleiben", sagte Wulff. Er dankte den vielen Helfern, die den Hinterbliebenen seit dem Unfall zur Seite standen. Wulff sprach sich dagegen aus, die Magnetschwebebahn Transrapid grundsätzlich infrage zu stellen. "Es wäre falsch, wenn Menschen in der Region von der Entwicklung dieser Technik nichts mehr hätten", sagte der Ministerpräsident. Vor der Gedenkfeier hatte er zusammen mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) eine Stunde lang mit Angehörigen und Überlebenden des Unglücks gesprochen.