Zunächst war man von rund 600 Opfern ausgegangen.
Nach offiziellen Angaben der mexikanischen Regierung ist bei dem Erdrutsch im Bundesstaat Oaxaca niemand ums Leben gekommen. Innenminister Jose Francisco Blake Mora und der Gouverneur des Bundesstaates, Ulises Ruiz, teilten am Dienstagabend (Ortszeit) in Oaxaca mit, in dem Bergort Santa María Tlahuitoltepec würden bisher elf Menschen vermisst. Nur vier Häuser seien von der Erdlawine verschüttet und mehrere weitere lediglich beschädigt worden.
Zuvor hatte Ruiz von 300 verschütteten Häusern mit möglicherweise 600 Toten gesprochen. Blake berichtete, die neuesten Angaben stammten von Einheiten der Streitkräfte, die wegen zerstörter Straßen als erste zu Fuß in das Unglücksgebiet 70 Kilometer östlich Von Oaxaca marschiert waren. Auch Präsident Felipe Calderon teilte am Abend mit, das Ausmaß des Unglücks sei weniger schlimm als zuvor befürchtet.
Erste Einheit am Unglücksort
Das Unglücksgebiet mit der Stadt Santa Maria Tlahuitolepec liegt im Gebirge der Sierra Madre Occidente in über 2.000 Meter Höhe. Wegen zahlreicher weiterer Bergrutsche und einer zerstörten Straßenbrücke war die Zufahrt in das unwegsame Gebiet zunächst versperrt. Auch Regierungshubschrauber konnten wegen schlechter Wetterbedingungen nicht in Tlahuitoltepec landen. Am Nachmittag traf eine erste Einheit der Streitkräfte am Unglücksort ein.
Im Süden Mexikos und in Zentralamerika regnet es seit Tagen. Zuletzt hat die Tropenstürme "Karl" und "Matthew" viele Gebiete der Region überflutet und in den Bergen zahlreiche Bergrutsche verursacht. In diesem Jahr sind in der im Mai beginnenden Regenzeit in Mittelamerika und Mexiko rund 400 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Nicaragua seien in den vergangenen Tagen 54 Menschen umgekommen, teilten die dortigen Behörden am Dienstag mit. Dort und in El Salvador gaben die Behörden am Dienstag landesweit Regenalarm heraus.