In Abwesenheit

Kirgistans Ex-Präsident zu Haftstrafe verurteilt

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Bruder Bakijews erhält in Mordprozess lebenslang.

In einem Prozess um die Ermordung eines ranghohen Regierungsvertreters ist der frühere Präsident Kirgistans, Kurmanbek Bakijew, zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sein Bruder Janisch wurde von dem Militärgericht in der Hauptstadt Bischkek am Dienstag zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Urteile wurden in Abwesenheit der Angeklagten verkündet, die nach dem Putsch gegen Bakijew im Jahr 2010 nach Weißrussland geflohen waren.

Der Prozess vor dem Militärgericht fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In dem Verfahren ging es um die Ermordung des früheren Chefs des Präsidialamtes, Medet Sadirkulow, im März 2009. Der Tod des einflussreichen Politikers wurde von der damaligen Regierung als Autounfall dargestellt, die Opposition ging jedoch von einem Mordkomplott von präsidententreuen Kräften aus.

Die damals in einem Geländewagen gefundenen Leichen von Sadirkulow und seiner beiden Begleiter wiesen schwere Brandwunden auf. Den Ermittlungen zufolge wurde Sadirkulow von Janisch Bakijew gefoltert, der während der Präsidentschaft seines Bruders Chef des staatlichen Personenschutzes war. Demnach wurden Sadirkulow mehrere Knochen gebrochen, bevor er verbrannt wurde.

In dem zentralasiatischen Land erhoben sich im April 2010 Demonstranten gegen die korrupte Präsidentenfamilie. Bakijew ist im Zusammenhang mit der blutigen Niederschlagung des Aufstands durch die Polizei auch wegen Massenmordes angeklagt.

Die Regierung in Weißrussland lehnt es bislang ab, den Ex-Präsidenten und seinen Bruder in ihre Heimat auszuliefern. Mit der Wahl von Almasbek Atambajew zum Präsidenten wurde 2011 in Kirgistan erstmals seit der Unabhängigkeit des Landes von der Sowjetunion 1991 ein friedlicher Machtwechsel vollzogen.

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