Antibiotikaresistenz

Kleine Helfer: Mikroben, die im Badezimmer leben

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Badezimmer-Mikroben als Helfer gegen die wachsende Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen?

Die wachsende Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen könnte in den nächsten 25 Jahren vielen Millionen Menschen das Leben kosten, so eine aktuelle Studie in The Lancet. Konkret seien weltweit mehr als 39 Millionen Menschen betroffen, indirekt sogar 169 Millionen. Umso wichtiger sei die Erforschung von Mikroben, die unsere Badezimmer besiedeln. Ein neuer Bericht in Frontiers in Microbiomes zeigt, dass in Duschköpfen und Zahnbürsten eine Vielzahl bisher unbekannter Viren nistet, die potenziell schädliche Bakterien bekämpfen können.

Erica Hartmann, Mikrobiologin an der Northwestern University, hat in ihrer Untersuchung 126 Proben aus Badezimmern in den USA gesammelt. Die Ergebnisse offenbaren mehr als 600 verschiedene Viren, die in alltäglichen Gegenständen leben. "Die Biodiversität ist erstaunlich. Man findet sie direkt unter unseren Nasen", betont Hartmann. Die Wissenschafter suchten gezielt nach Bakteriophagen, speziellen Viren, die mit Bakterien interagieren können. Diese Viren könnten entscheidende Verbündete im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen sein.

Die Forschung zu Bakteriophagen könnte die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze revolutionieren. María del Mar Tomás, Expertin für Mikrobiologie, erklärt, dass diese Viren sowohl schützende als auch zerstörerische Eigenschaften besitzen können. Hartmann hofft, dass die Identifikation von Mikrobiophagen, die Krankheiten wie Tuberkulose verursachen, zu effektiven Behandlungen führen wird. Während die Nutzung von Phagentherapien an Bedeutung gewinnt, ist es entscheidend, diese Methoden mit anderen Diagnosetechniken und Antibiotika zu kombinieren. "Die Mikroben, die uns umgeben, sind faszinierend und leisten wertvolle Dienste", schließt Hartmann optimistisch.

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