Mühsam einigten sich 200 Länder auf einen Umwelt-Fahrplan für die Zukunft.
Katowice. Fast zwei Wochen lang dauerten die zähen Verhandlungen: Delegationen aus 200 Ländern einigten sich schließlich in der Nacht auf Sonntag auf ein 130 Seiten starkes „Regelbuch“ – die UN-Klimakonferenz musste sogar wegen Unstimmigkeiten um einen Tag verlängert werden. Jetzt sollte aber klar sein, wie die Staaten die Pariser Klimaschutzverträge einhalten wollen – somit hoffentlich den Klima-Kollaps verhindern werden.
Die Vorhersagen waren dramatisch: Der Pariser Vertrag von 2015 sah vor, dass die Erderwärmung nicht über 2 Grad steigen dürfe. Doch eine aktuelle Studie belegte, dass wir uns schon Richtung 3 Grad bewegen – die Katastrophe wäre laut Wissenschaftlern vorprogrammiert.
Weiterer Beleg für die Erderwärmung: Die Jahre 2015 bis 2018 waren die vier wärmsten seit Beginn der Klima-Aufzeichnungen.
Köstinger: "Hart erkämpft, deshalb umso wichtiger"
Die Details. „Diese Einigung ist hart erkämpft, deshalb umso wichtiger“, sagte VP-Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger in Katowice. Die wichtigsten Vorgaben im Detail:
- Berichte. Ab 2020 müssen die Länder alle 2 Jahre berichten, welche Maßnahmen sie ergreifen.
- Offenlegen. Staaten müssen angeben, wie sich die Emissionen entwickeln.
- Wirksam. Alle fünf Jahre müssen die Länder Bilanz ziehen, ob sie die Erwärmung auch wirksam begrenzen können.
- UNO. Ein UN-Komitee soll prüfen, wie sehr sich Staaten an die Vorgaben halten.
- Mehr Geld. Ab 2025 sollen die Länder ihre Zahlungen für die Maßnahmen aufstocken.
- CO2-Handel. Den Handel mit CO2-Zertifikaten dürfen nur Staaten eingehen, die diese Regeln befolgen.
Kritik an dem Dokument gab es von Umweltorganisationen. Greenpeace-Experte Adam Pawloff: „Das Ergebnis ist ambitionslos.“