60 Staaten

Konferenz über Kindersoldaten in Paris

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Mit einem Vorstoß bei den Vereinten Nationen wollen etwa 60 Staaten weltweit gegen den Einsatz von Kindersoldaten mobil machen.

Zehn Jahre nach einer Konferenz von Hilfsorganisationen zu diesem Thema kamen dazu am Montag in Paris erstmals 300 Vertreter von betroffenen Staaten und Geldgebern, UN, EU und Hilfsorganisationen zusammen. Österreich ist in Paris durch Außenamts-Staatssekretär Hans Winkler vertreten.

"Mehr als 250.000 Kinder werden in Streitkräfte gezwungen, und ein Dutzend Länder steht auf einer schwarzen Liste der UN", sagte der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy. "Das ist mehr als ein Verbrechen: Es ist eine Zeitbombe für die Stabilität und das Wachstum Afrikas und darüber hinaus", sagte er dem "Figaro" (Montag). Die USA lehnen weitere Maßnahmen gegen Kindersoldaten ab.

Großbritannien schickte Kinder in den Irak
Zusätzliche Aktualität bekam die vom UN-Kinderhilfswerk UNICEF und von Frankreich ausgerichtete Konferenz durch das Eingeständnis Großbritanniens, bis 2005 auch 15 Minderjährige in den Irakkrieg geschickt zu haben. Damit hat auch ein EU-Staat gegen die UN- Konvention gegen Kindersoldaten verstoßen. Ein Massenphänomen sind Kindersoldaten in Bürgerkriegen Afrikas. Auch in Ländern wie Kolumbien, Nepal und Tschetschenien werden Kinder in Streitkräfte oder Milizen gepresst. An der Pariser Konferenz nehmen neben den EU-Staaten, Japan und Kanada auch betroffene Länder wie der Kongo, Haiti, Tschad und Burundi teil. Die USA lehnen weitere Maßnahmen ab.

Die Konferenz soll "Pariser Prinzipien" formulieren, die von der UN-Vollversammlung beschlossen werden sollen. Diese Prinzipien zielen laut Douste-Blazy auf "die Bekämpfung der Rekrutierung, die Befreiung der Kindersoldaten und ihre Wiedereingliederung" in die Gesellschaft. "Es geht um eine Bilanz der seit zehn Jahren laufenden Programme", sagte die Sonderbeauftragte des UN-Beauftragte für Kindersoldaten, Radhika Coomaraswamy.

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