Ankara spricht von 'störenden Praktiken in Bezug auf Freiheiten' in Österreich.
Die Türkei übt Kritik an dem in Österreich von den Regierungsparteien ÖVP und FPÖ im Nationalrat beschlossenem Kopftuchverbot in Volksschulen. Dieses Gesetz sei ein aktuelles Beispiel für die diskriminierende und isolierende Position Österreichs gegenüber der muslimischen Gemeinschaft, hieß es in einer vom türkischen Fernsehen TRT verbreiteten Erklärung des Außenministeriums in Ankara.
"Störende Praktiken"
In der Mitteilung war auch von "störenden Praktiken in Bezug auf Freiheiten" in Österreich die Rede. "Die jüdische Kippa und die Patka der Sikhs sind seltsamerweise von der Beschränkung ausgenommen", kritisierte das türkische Außenamt laut dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender. "Das Gesetz hat kein Mindestverhältnis zum Schutz der Rechte von Frauen und Kindern. Es widerspricht der Religionsfreiheit und stellt ein Hindernis für die Bildungsfreiheit von Kindern dar."
Weiter hieß es: "Für die türkische und muslimische Gemeinschaft Österreichs und unseres Landes, die an universelle Werte glaubt, ist es unmöglich, diesen Eingriff in die Religionsfreiheit im geistigen Umfeld des Monats Ramadan zu akzeptieren. Wir glauben, dass es von Vorteil sein wird, wenn die österreichischen Behörden rechtliche Maßnahmen ergreifen, Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen, anstatt in diskriminierender Weise in die Religionsfreiheit einzugreifen."