Er steht im Verdacht, sich auf Kosten des Steuerzahlers bereichert zu haben.
Wegen schwerer Korruptionsvorwürfe muss der frühere spanische Umweltminister Jaume Matas von der konservativen Volkspartei (Partido Popular/PP) in Untersuchungshaft. Der konservative Politiker kann seine Inhaftierung allerdings vermeiden, wenn er binnen drei Tagen eine Kaution in Rekordhöhe von drei Millionen Euro hinterlegt. Dies entschied ein Haftrichter am Dienstag in Palma de Mallorca. Die Kaution ist nach Angaben des staatlichen Rundfunks RNE die höchste in der spanischen Rechtsgeschichte.
Auf Kosten von Steuerzahler bereichert
Der 53-jährige Matas soll
sich nach den Ermittlungen der spanischen Justiz in seiner Amtszeit als Chef
der Regionalregierung der Balearen (2003-2007) auf Kosten der Steuerzahler
bereichert haben. Ihm werden nach Angaben des Ermittlungsrichters zwölf
verschiedene Delikte zur Last gelegt, unter anderem Amtsmissbrauch,
Bestechlichkeit, Unterschlagung, Geldwäsche und Verstoß gegen das
Wahlgesetz. Dem Politiker droht eine Haftstrafe von bis zu 64 Jahren.
Reisepass abgegeben
Er muss auf Anordnung des Haftrichters seinen
Reisepass abgeben und sich alle zwei Wochen im Gericht in Palma melden. Die
"Matas-Affäre" ist der Höhepunkt einer Serie von Korruptionsskandalen, die
in den vergangenen Monaten nicht nur die Politik auf Mallorca, sondern auch
die spanischen Konservativen (PP/Volkspartei) erschüttert hat. Der
Ex-Minister hatte am Montag seine PP-Mitgliedschaft bis auf weiteres
niedergelegt, um einem Parteiausschluss zuvorzukommen.