Kosovo

Krawatten-Protest gegen Regierungschef

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Haradinaj rechtfertigt umstrittene Gehaltserhöhung mit Bekleidungs-Zwängen.

Aus Protest gegen die Entscheidung des kosovarischen Regierungschefs Ramush Haradinaj, sein Gehalt zu verdoppeln, haben hunderte Menschen am Dienstag Krawatten am Zaun des Regierungssitzes in Pristina aufgehängt.

In einem Interview hatte der Ministerpräsident die Erhöhung seines Salärs zuvor mit Bekleidungs-Zwängen gerechtfertigt: "Ich muss auf der Höhe meiner Verantwortung sein. Ich muss eine Krawatte haben, ich kann nicht egal wie herumlaufen, ich muss ein Hemd haben."

Gehalt verdoppelt

Die Erhöhung seines Gehalts von 1.500 auf 3.000 Euro monatlich war eine der ersten Amtshandlungen des erst seit rund drei Monaten regierenden Haradinaj. Der Regierungschef dürfe nicht vergessen, dass er Vertreter eines Landes sei, "wo die Leute kein Krawatten-Problem, sondern ein Armutsproblem haben", sagte Kushtrim Mehmeti von der Nichtregierungsorganisation Beyond the Wall, die die Protestaktion am Dienstag initiiert hatte.

Der 67-jährige Rentner Halil Xani gehörte zu rund 300 Menschen, die ihre Krawatte an den Zaun des Regierungssitzes hängten. Er erhalte rund 75 Euro Pension im Monat und bräuchte dreieinhalb Jahre, um auf das Monatsgehalt des Regierungschefs zu kommen, rechnete er vor. Das Kosovo gehört zu den ärmsten Ländern in Europa. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund 30 Prozent.

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