Unabhängigkeitsreferendum

Kracht es heute in Barcelona?

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5,3 Millionen Katalanen stimmen ab Spaniens Regierung lässt alle Wahllokale abriegeln

Obwohl Spaniens Verfassungsgericht es für illegal erklärt hat, hält Kataloniens Regionalregierung am Plan fest, will heute ein Referendum über die Unabhängigkeit der Region mit dem Zen­trum Barcelona. Stimmt die Mehrheit der 5,3 Millionen Wahlberechtigten mit Ja, wollen die Separatisten innerhalb von 48 Stunden die Unabhängigkeit von Spanien ausrufen.

Bleibt es friedlich, oder kocht die Stimmung über?

Spaniens Zentralregierung versucht, die Abstimmung mit allen Mitteln zu verhindern. Madrid rief zum Boykott des „illegalen Staatsstreichs“ auf und schickte 26.000 Mann der Paramilitäreinheit Guardia Civil in die Region. Zehn Millionen Stimmzettel wurden beschlagnahmt, Wahllokale geschlossen.

Hauptfrage ist: Bleibt es friedlich, oder kocht die aufgeladene Stimmung über? 3.215 Wahllokale sollen öffnen. Viele sind von der Polizei schon am Samstag abgeriegelt worden.

Aktivist: „Bürgerkrieg ist ein absurdes Szenario!“

Katalanen-Politiker Gabriel Rufián gab „Bild“-Reporter Paul Ronzheimer ein Interview.

Frage: Herr Rufián, Sie gehören zu den Initiatoren des Referendums. Warum wollen Sie die Abspaltung von einem demokratischen Staat?

Gabriel Rufián: Wir werden gerne in den spanischen Regierungsmedien als Verrückte dargestellt, die plötzlich die Abspaltung wollen. Unsere Bewegung gibt es seit Jahrzehnten. Und die Bewegung hat dadurch Auftrieb bekommen, dass die Konservativen unter Premier Rajoy alles blockiert haben, was den Autonomiestatus angeht.

Frage: Ihr Referendum ist laut oberstem spanischen Verwaltungsgericht illegal.

Rufián: Nur weil dieses Gericht und viele spanische Medien es behaupten, ist das Referendum noch lange nicht illegal.

Frage: Konservative Politiker warnen vor einem Bürgerkrieg, wenn es zu einem „Ja“ kommen sollte …

Rufián: Das ist völliger Unsinn, diese Politiker benutzen ein völlig absurdes Szenario, um den Menschen Angst zu machen.

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