Schock-Warnung der WHO

Krebs-Erkrankungen werden sich verdoppeln

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Die WHO geht von einem dramatischen Anstieg in den nächsten 20 Jahren aus.

Die Zahl der Krebsfälle weltweit dürfte sich nach einer Prognose der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis 2040 fast verdoppeln. Das geht aus dem alle fünf Jahre erstellten Weltkrebsreport der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) hervor. 2018 erkrankten demnach weltweit 18,1 Millionen Menschen neu an Krebs, 9,6 Millionen Menschen starben daran.
 
Im Jahr 2040 dürften etwa 29 bis 37 Millionen Menschen neu an Krebs erkranken, berichtete die IARC zum Weltkrebstag am Dienstag. Krebs zu überleben sei auch eine Frage des Wohlstands, so die IARC, die zur WHO gehört. Sowohl Betroffene in ärmeren Ländern als auch ärmere Bevölkerungsschichten in reichen Ländern hätten geringere Überlebenschancen. Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, sei in Ländern mit hohen Einkommen zwischen 2000 und 2015 um 20 Prozent gesunken, in Ländern mit niedrigen Einkommen nur um fünf Prozent.
 

Arme Länder besonders betroffen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einem drastischen Anstieg der Krebserkrankungen in armen Ländern in den kommenden Jahrzehnten. In Staaten mit niedrigem und mittlerem Einkommensniveau wird bis zum Jahr 2040 die Zahl der Krebsfälle ohne energische Gegenmaßnahmen um 81 Prozent steigen, wie die WHO in einem am Dienstag zum Weltkrebstag veröffentlichten Bericht vorhersagt.
 
Als Grund nannte die UNO-Unterorganisation, dass in diesen Ländern mit begrenzten Ressourcen der Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Infektionen und die Versorgung von Müttern und kleinen Kindern gelegt werde. Maßnahmen gegen den Krebs würden dabei vernachlässigt.
 

Weltweiter Anstieg

Nach Angaben der Direktorin der Internationalen Agentur für Krebsforschung, Elisabete Weiderpass, führten Verbesserungen bei der Krebsbehandlung in den reichen Ländern im Zeitraum zwischen 2000 und 2015 zu einem 20-prozentigen Rückgang der Rate von Todesfällen. In den ärmeren Ländern sei hingegen nur eine fünfprozentige Verringerung erreicht worden. Überall auf der Welt müssten Krebspatienten von den Therapie-Verbesserungen "gleichermaßen profitieren", forderte sie.
 
In ihrem Bericht schätzt die WHO, dass die Krebserkrankungen in der gesamten Welt bis 2040 um 60 Prozent zunehmen werden. Laut Schätzung der Organisation könnten zusätzliche Investitionen von 23 Milliarden Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre rund sieben Millionen Menschen vor dem Tod durch Krebs bewahren.
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