Trotz Madenbefall im Wohnhaus wurde keiner der Nachbarn skeptisch.
Am Donnerstag wurde die skelettierte Leiche einer 84-Jährigen in ihrer Wohnung entdeckt, nachdem eine Bekannte angab, schon seit über einem Jahr nichts mehr von ihr gehört zu haben.
Über 30 Jahre lang habe Marianne W. im zweiten Stock eines kleines Mehrfamilienhauses gelebt, berichtet "Express.de". Obwohl sie Kontakt zu ihren Nachbarn hatte, wurde ihr Tod fast zwei Jahre lang nicht bemerkt.
Kein Misstrauen
Dass die Post aus dem Briefkasten der alten Frau überquoll, machte niemanden in dem Mehrfamilienhaus misstrauisch. Auch als es vor eineinhalb Jahren einen Madenbefall im Wäschekeller gegeben hat, brachte diesen niemand mit dem Verschwinden der 84-Jährigen in Verbindung.
"Wir dachten, sie wäre vielleicht in ein Altenheim gekommen", so der ehemalige Hausmeister Viktor A. Es habe jedoch keine telefonischen Nachfragen in umliegenden Krankenhäusern und Altersheimen gegeben.
Hausgeld per Dauerauftrag überwiesen
Auch die Hausverwaltung wurde nicht skeptisch, da das Hausgeld per Dauerauftrag immer wieder überwiesen worden sei. Dass ein Teil der Post an den Absender zurückging, verwunderte auch niemanden.
"Ich habe mehrfach an ihrer Tür geklopft und auch gerochen, aber nichts bemerkt", erklärte Viktor A. dem "Express". Schließlich habe man den Rollator der alten Dame vom Treppenhaus in den Keller gestellt. Polizei und Feuerwehr fanden am Donnerstag vergangener Woche nur noch die skelettierten Überreste der Seniorin.