Bei neuen Kämpfen wurden mindestens 15 Separatisten getötet
Fast vier Monate nach den Friedensverhandlungen im weißrussischen Minsk eskaliert die Lage in der Kriegsregion Ostukraine. Die prorussischen Aufständischen in Donezk berichteten am Mittwoch von mindestens 15 Toten und 60 Verletzten bei Beschuss durch die ukrainische Armee.
600 Bergarbeiter eingeschlossen
Zudem seien fast 600 Bergarbeiter in verschütteten Minen eingeschlossen, sagte Separatistensprecher Eduard Bassurin der Agentur Interfax zufolge. In beiden Anlagen fiel nach Agenturberichten der Strom nach Schusswechseln aus. Allein im Bergwerk Sasjadko müssten 576 Arbeiter in Dunkelheit ausharren, sagte ein Kommandant der prorussischen Separatisten am Mittwoch dem Nachrichtendienst der Aufständischen. Rettungskräfte bemühten sich indes, die nahe gelegenen Mine Skotschinski zu evakuieren. Dort waren nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA Novosti 350 Bergleute eingeschlossen.
Formell herrscht im Osten der Ukraine ein Waffenstillstand. Es kommt jedoch immer wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Die Militärführung in Kiew warf ihrerseits den Separatisten eine große Offensive vor, die Lage sei aber unter Kontrolle.
Armee bringt schwere Waffen zurück
Trotz des Minsker Friedensplans hat die Ukraine bei Gefechten im Kriegsgebiet Donbass schwere Waffen wieder an die Frontlinie gebracht. Das Militär habe Artillerie eingesetzt, "die sich bis dahin nach den Minsker Vereinbarungen im Hinterland befand", teilte der Generalstab in Kiew am Mittwoch mit. Die Ukraine habe ihre internationalen Partner vorher informiert.
Die prorussischen Separatisten hätten beim Ort Marjinka mit rund 1.000 Kämpfern angegriffen, hieß es. Bei den Friedensgesprächen im weißrussischen Minsk Mitte Februar hatten sich die Konfliktparteien geeinigt, schweres Kriegsgerät abzuziehen.