6.000 € nach Italien

"Luxus-Schlauchboote": Schlepperring zerschlagen

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Maximal 20 Personen an Bord, starke Motoren und fachkundige Piloten.

Sie schmuggelten Migranten auf "Luxus-Schlauchbooten" mit großen Motoren nach Italien: Deswegen hat die sizilianische Polizei einen Haftbefehl gegen zwölf Personen, sechs Italiener und sechs Tunesier, erlassen. Sie werden beschuldigt, eine kriminelle Organisation mit dem Ziel der Beihilfe zur illegalen Einwanderung aufgebaut zu haben. Die Organisation verfügte sowohl in Tunesien als auch in Italien über Kontaktpersonen.

Tricksten Militärschiffe aus

Dutzende Migranten sollen von Tunesien nach Sizilien geschleust worden sein, teilte die Polizei mit. Derzeit wird noch nach zwei der Verdächtigen gefahndet. Die Schlauchboote wurden von erfahrenen Piloten gesteuert, die die Route zwischen Tunesien und Sizilien genau kannten und sicher waren, nicht von Militärschiffen abgefangen zu werden, teilte die Polizei mit.

Mehr Geld, dafür Sicherheit

Die Migranten wurden gegen Zahlung von Beträgen zwischen 3.000 und 6.000 Euro pro Person an Bord genommen, eine weitaus höhere Summe als die, die erforderlich ist, um Italien mit überfüllten und reparaturbedürftigen Booten zu erreichen. Maximal 20 Migranten gingen auf den "Luxus-Schlauchbooten" an Bord, berichtete die Polizei.

Die Ermittlungen ergaben, dass eine Gruppe in der sizilianischen Stadt Marsala, bestehend aus Italienern und Tunesiern, logistische Unterstützung bei der Suche und der Vorbereitung der Boote für die Reise und die Rekrutierung der Schmuggler gewährleistete. Die Schlepper wurden sorgfältig unter in Italien lebenden Tunesiern ausgewählt.

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