Drama um Innenminister

Macron akzeptiert Rücktritt von Collomb

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Wichtiger Vertrauter von französischem Präsidenten verlässt die Regierung.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat nun doch den Rücktritt seines Innenministers Gerard Collomb angenommen.

Bis ein Nachfolger für den 71-Jährigen gefunden ist, soll Premierminister Edouard Philippe sich um das Innenressort kümmern, wie der Elysee-Palast in der Nacht auf Mittwoch bekanntgab. Collomb will wieder Bürgermeister von Lyon werden und deswegen die Regierung verlassen.

Am Montag hatte Macron das Rücktrittsgesuch seines Vertrauten noch zurückgewiesen - zumal die Regierung erst vor einem Monat wegen des Rücktritts des beliebten Umweltministers Nicolas Hulot hatte umgebildet werden müssen.

Collomb hielt aber an seinem Vorhaben fest. Er wolle damit Klarheit für die Franzosen und die Bürger Lyons schaffen, sagte er der Zeitung "Le Figaro".

Der frühere Sozialist ist in Macron-Vertrauter der ersten Stunde: Er unterstützte den sozialliberalen Politiker maßgeblich beim Aufbau seiner Bewegung En Marche (In Bewegung) und im Präsidentschaftswahlkampf.

Zuletzt hatte er aber auch Kritik an dem Präsidenten und der Regierung geübt und einen "Mangel an Demut" angeprangert. Collomb war vor seiner Ernennung zum Innenminister im Mai 2017 bereits 16 Jahre lang Bürgermeister von Lyon. Er will nun wieder Stadtoberhaupt der Rhone-Metropole werden.

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