Vor Demo

Macron beklagt ''Wiederaufleben eines ungezügelten Antisemitismus''

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Vor einer für Sonntag geplanten Großkundgebung gegen Judenhass in Paris hat Präsident Emmanuel Macron eine Zunahme des Antisemitismus in Frankreich beklagt.

In einem am Samstagabend von der Zeitung "Le Parisien" veröffentlichten Brief an die Franzosen verurteilte Macron das "unerträgliche Wiederaufleben eines ungezügelten Antisemitismus".

"Ein Frankreich, in dem unsere jüdischen Mitbürger Angst haben, ist nicht Frankreich", schrieb Macron. "Ein Frankreich, in dem Franzosen aufgrund ihrer Religion oder Herkunft Angst haben, ist nicht Frankreich." Der Marsch gegen Antisemitismus in Paris solle zeigen, dass Frankreich geeint "hinter seinen Werten und seinem Universalismus" stehe.

Zu der Demonstration am Sonntag werden zehntausende Menschen erwartet. Seit Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und Israel haben die französischen Behörden fast 1.250 antisemitische Straftaten registriert, darunter neben Pöbeleien und Schmierereien auch Gewalttaten. Zu der Demonstration in der französischen Hauptstadt haben die Vorsitzenden beider Parlamentskammern aufgerufen.

Die linkspopulistische Partei La France Insoumise (LFI) will den Marsch boykottieren, während die Rechtspopulistin Marine Le Pen ihre Anhänger zur Teilnahme aufgerufen hat. Mehr als 3.000 Polizistinnen und Polizisten sollen nach Angaben des Innenministeriums bei der Demonstration für Sicherheit sorgen. Weitere Demonstrationen soll es in mehreren anderen französischen Städten geben.

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