Bei Raketenprogramm

Macron macht Druck auf den Iran

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Französischer Präsident will Vereinbarung zur regionalen Rolle des Iran.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat erneut das iranische Raketenprogramm kritisiert und eine Begrenzung gefordert. "Wenn wir etwas Nützliches für die kollektive Sicherheit der Region tun wollen, ist es unerlässlich, einen Dialog zu beginnen, wie wir ihn beim Atom-Thema mit dem Iran geführt haben", sagte Macron am Donnerstag vor Diplomaten in Paris.

Raketenprogramm begrenzen

Ziel sei es, das Raketenprogramm des Iran "auf das strikt Notwendige zu begrenzen und sicherzustellen, dass es keine aggressiven ballistischen Aktivitäten mit Mittel- und Langstreckenraketen gibt", sagte der französische Präsident. Irans Präsident Hassan Rouhani hatte am Dienstag nach einem Telefonat mit Macron erklärt, dass sein Land beim Raketenprogramm keine Kompromisse machen werde. Es diene nur der Verteidigung.

Macron sprach sich zudem dafür aus, das 2015 mit Teheran geschlossene Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms um eine Rahmenvereinbarung zur regionalen Rolle des Iran zu ergänzen. Das Land destabilisiere mit seinem Handeln im Irak, in Syrien, im Libanon und im Jemen die Region oder trage zumindest zur Spannung bei.

Kampf um Einfluss

Der schiitische Iran und sein sunnitischer Erzrivale Saudi-Arabien ringen in der Region um Einfluss. Unter Verweis auf die derzeitigen Proteste im Iran versicherte Macron, im Hinblick auf die Gewährung von Meinungs- und Demonstrationsfreiheit wachsam zu bleiben.
 
Am Vorabend hatte der französische Staatschef sich laut übereinstimmenden Medienberichten dafür ausgesprochen, den Dialog mit Teheran fortzuführen. "Wir sehen den offiziellen Diskurs der Vereinigten Staaten (von Amerika), Saudi-Arabiens oder Israels (...), das ist quasi ein Diskurs, der uns zum Krieg im Iran führen wird", kritisierte Macron am Rande einer Veranstaltung vor Journalisten, wie etwa die Zeitung "Le Figaro" berichtete.
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