NATO-Gipfel

Macron verteidigt seinen 'Hirntod'-Sager

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Frankreichs Präsident mahnt "strategische Debatte" an.

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt des zweiten Tages des NATO-Gipfels seine Kritik an einer fehlenden Abstimmung der Bündnispartner verteidigt. Es sei für ihn wichtig gewesen, auf "Unklarheiten" hinzuweisen, "die schädlich sein könnten", sagte Macron am Mittwoch in Watford bei London.
 
Es sei nötig, "eine echte strategische Debatte zu führen". Er sei froh, dass diese nun begonnen habe, so der französische Präsident.
 
Die NATO könne nicht nur über Verteidigungsausgaben reden, sagte Macron weiter. Es gebe in der NATO viele Fragen, die nicht geklärt seien. Er nannte den Ausstieg der USA und Russlands aus dem INF-Vertrag zur Begrenzung atomar bestückbarer Mittelstreckenraketen. Die NATO müsse sich aber auch fragen, "wer ist unser Feind", sagte der Präsident. "Wie reagieren wir gemeinsam auf den internationalen Terrorismus?"
 

Trump verärgert

Macron hatte der NATO Anfang November den "Hirntod" bescheinigt. Er begründete dies mit dem Einmarsch des NATO-Mitglieds Türkei in Nordsyrien und dem nicht abgestimmten Abzug der US-Truppen aus der Region.
 
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag empört reagiert und Macrons Äußerung als "sehr respektlos" und "sehr beleidigend" für die Bündnispartner bezeichnet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bescheinigte seinerseits Ende vergangene Woche Macron selbst den "Hirntod". Erdogan drohte am Dienstag zudem damit, Beschlüsse des Gipfels zu blockieren, wenn die NATO-Mitgliedstaaten die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien nicht als "Terrororganisation" einstuften.
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