Das Virus ist zu 88 Prozent tödlich.
In Ruanda sind am Sonntag Versuchsimpfungen gegen das oft tödliche Marburg-Virus angelaufen. "Die Impfung beginnt heute sofort", sagte Gesundheitsminister Sabin Nsanzimana auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Kigali. Zunächst würden das besonders gefährdete medizinische Personal und die engen Kontakte der bestätigten Fälle geimpft, erläuterte er. Bisher gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff für die Virus-Krankheit, die in Ruanda zwölf Todesopfer gefordert hat.
Vier Impfstoff-Kandidaten sind in der Erprobung, aber nur der des gemeinnützigen Sabin Vaccine Institutes aus den USA hat bisher in frühen Studien bei Menschen gezeigt, dass er wirkt und sicher ist. Das Sabin Vaccine Institute hat nach eigenen Angaben für die Versuchsimpfungen 700 Dosen seines Mittels nach Ruanda geliefert. Weitere Lieferungen könnten folgen, erklärte Thierry Roels, Landesdirektor der US-Gesundheitsbehörde CDC in Ruanda.
Mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 88 Prozent gehört Marburg zur gleichen Virusfamilie wie das für Ebola verantwortliche Virus und wird von Fruchtfledermäusen auf den Menschen übertragen. Es verbreitet sich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen. Zu den Symptomen gehören starke Kopfschmerzen, Erbrechen, Muskelschmerzen und Magenschmerzen.
Das benachbarte Tansania verzeichnete Fälle von Marburg im Jahr 2023, während Uganda ähnliche Fälle im Jahr 2017 hatte. In Hamburg bestätigte sich vergangene Woche ein Verdachtsfall bei einem Mann, der aus Ruanda nach Deutschland zurückgereist war, nicht.