Aufregung um UK-Supermarkt

Marks & Spencer verkauft islamische Bademode

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Die Mode-Kette wird nach Dubai und Libyen jetzt auch in London Burkinis verkaufen.

In den 92 Jahren, in denen die traditionsreiche Supermarktkette Marks & Spencer Lebensmittel und Mode verkauft, wurde noch nie so heftig über ein neu eingeführtes Kleidungsstück diskutiert wie über dieses: Denn die britische Kette nahm nun einen Burkini für etwa 50 Pfund (ca. 55 Euro) in ihr Sortiment auf.

Dieses Kleidungsstück entspricht der Vorschrift für muslimische Badekleidung: Arme als auch Beine sind dabei bedeckt, eine abnehmbare Kapuze dient als Kopftuch-Ersatz. Nur das Gesicht, Hände und Füße bleiben frei.

Kritik
„Wenn Marken in den islamischen Kleidungsmarkt investieren, handeln sie unverantwortlich und fördern das Verstecken des weiblichen Körpers“, kritisierte die französische Frauenministerin Laurence Rossignol den Burkini-Verkauf bei Marks & Spencer. Auch der ehemalige Partner des verstorbenen Modedesigners Yves Saint Laurent stimmte ihr zu. Er habe immer geglaubt, dass Modeschöpfer dazu da seien, Frauen schöner zu machen und mehr Freiheit zu geben. Sie sollten „nicht Komplizen dieser Diktatur sein, die Frauen dazu zwingt, sich zu verstecken“. Zuletzt ließ auch die Kritik von Kundenseite gegenüber der Supermarktkette nicht lange auf sich warten.

Bikini oder Burkini

Schließlich mischte sich auch der Fernsehsender „BBC“ in die Diskussion ein. In der Sendung „The One Show“ gingen ein Model in einem Bikini und ein zweites in einem Burkini durch ein Einkaufszentrum. Die Shopper wurden daraufhin befragt, welches der Kleidungsstücke „Frauen mehr versklavt“ und welches „mehr Freiheit“ biete. Viele Interviewte nahmen den Burkini positiv auf.



Die Fragestellung von BBC sorgte allerdings für Ärger unter den Zusehern: „Ich kann es nicht glauben. Bikini oder Burkini … WTF?“, kommentierte ein Twitter-User.
 


Auch eine andere Zuseherin kritisierte die Sendung: „Was für ein lächerlicher Beitrag in 'The One Show'. Die Frau im Bikini ins Einkaufszentrum zu stellen, hat die Debatte ruiniert.“
 


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