Deutschland

Medienaffäre: CSU-Sprecher tritt zurück

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Strepp soll versucht haben, einen ZDF-Fernsehbericht zu verhindern.

Nach dem Vorwurf versuchter Einflussnahme auf das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) hat der Sprecher der deutschen Christsozialen, Hans Michael Strepp (44), seinen Posten aufgegeben.

Strepp soll mit einem Anruf in der "heute"-Nachrichtenredaktion des öffentlich-rechtlichen Senders am Sonntag versucht haben, einen Fernsehbericht über den bayerischen SPD-Parteitag mit der Kür des Oppositions-Spitzenkandidaten Christian Ude zu verhindern.

Es gebe, was den umstrittenen Anruf Strepps in der "heute"-Redaktion des ZDF betrifft, weiterhin unterschiedliche Bewertungen vom Sender auf der einen und von Strepp auf der anderen Seite, sagte CSU-Parteichef Horst Seehofer. Da man diesen Widerspruch nicht habe auflösen können, sei Strepps Rückzug unvermeidlich.

Die Opposition wertete Strepps Rücktritt dagegen als Bauernopfer - und nahm vor allem CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt ins Visier. "Das Bauernopfer ist gefallen", erklärte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. "Doch wir wollen wissen, wer die Verantwortung für den Anruf des Pressesprechers trägt. Es ist schwer vorstellbar, dass der Pressesprecher völlig eigenmächtig handelte", fügte sie hinzu.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, erinnerte daran, dass es in Deutschland kein "Staatsfernsehen" gebe. "Und wenn die CSU das anders sieht, dann ist sie hier falsch. Dann sollte sie sich eine Bananenrepublik zum Regieren suchen", sagte Beck.

Nach Darstellung von ZDF-Intendant Thomas Bellut belegen mehrere Vorgänge, dass Strepp die Berichterstattung habe beeinflussen wollen. "Die Intention des Anrufs war eindeutig", erklärte er am Donnerstag. Auch ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagte, Strepp habe am Sonntag auf verschiedenen Wegen versucht, die Berichterstattung des ZDF über die bayerische SPD zu beeinflussen.

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