Forscher entdeckten 50.000 neue Objekte - Bild kann online durchsucht werden!
Astronomen der Bochumer Ruhr-Universität haben in fünf Jahren Arbeit das größte All-Foto aller Zeiten gemacht. Die Datenmenge ist atemberaubend: 46 Milliarden Pixel und 194 Gigabyte ist die Datei groß. Mit einem Online-Tool machten die Forscher das Riesenbild nun nicht nur für die Allgemeinheit zugänglich, sondern auch durchsuchbar! Durch Eintippen von „Eta Carinae“ fährt das Tool zum Beispiel auf den entsprechenden Stern; der Suchbegriff „M8“ zeigt dem Betrachter den Lagunennebel.
>> Online-Tool der Bochumer Ruhr-Universität
50.000 neue Objekte entdeckt
Mit Hilfe der Teleskope der Bochumer Universitätssternwarte in der Atacama-Wüste von Chile machten die Forscher um Rolf Chini fünf Jahre lang Nacht für Nacht Aufnahmen vom Südhimmel. Dabei kartierten sie auch Objekte mit variabler Helligkeit. Das können zum Beispiel Sterne sein, an denen Planeten vorbeiziehen, oder Mehrfachsysteme, in denen Sterne einander umkreisen und sich von Zeit zu Zeit gegenseitig verdecken. Auf diese Weise haben die Astrophysiker über 50.000 neue variable Objekte, die bislang nicht in den Datenbanken verzeichnet waren, entdeckt.
Das Gebiet, das die Astronomen beobachten, ist so groß, dass sie es in 268 Felder aufteilen mussten. Jedes Feld fotografierten sie immer wieder im Abstand von wenigen Tagen. Durch Vergleich der Aufnahmen konnten sie die variablen Objekte identifizieren. Die Einzelaufnahmen der 268 Felder hat das Team zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Nach mehreren Wochen Rechenzeit entstand dabei eine 194 Gigabyte große Datei, in die Aufnahmen mit verschiedenen Filtern eingegangen sind.