Islamisten überfielen Dörfer und brannten zahlreiche Häuser nieder.
Bei zwei mutmaßlichen Angriffen der Jihadistenmiliz Boko Haram auf Dörfer in Nigeria sind mehr als 40 Menschen getötet worden. Wie Augenzeugen und Polizei am Mittwoch berichteten, ereigneten sich die Attacken in den entlegenen Orten Debiro Biu und Debiro Hawul im Nordosten des Landes bereits am Montag und Dienstag.
Die Nachricht darüber erreichte die Außenwelt jedoch wegen eingeschränkter Kommunikationswege erst deutlich später. Ein Polizeisprecher des Bundesstaates Borno sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei den Angriffen auf die Dörfer seien 42 Menschen getötet worden.
Ein geflohener Augenzeuge sagte, die Islamisten hätten Debiro Hawul auf Motorrädern und Pick-up-Geländewagen attackiert. Demnach fielen die Boko Haram zugerechneten Angreifer in der Nacht zum Dienstag in den Ort ein und eröffneten das Feuer auf die Dorfbewohner. Mindestens 22 Menschen, die sich nicht rechtzeitig in den Busch retten konnten, seien dabei getötet worden. 20 weitere Tote habe es in Debiro Bui gegeben.
Zuvor waren in Nigeria seit Anfang der Woche bei zwei Selbstmordanschlägen insgesamt rund 30 Menschen getötet worden. Die Attentate auf einem Busbahnhof und einem Markt wurden durch junge Mädchen verübt, eine davon gerade einmal zwölf Jahre alt.
Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe nach UN-Angaben mehr als 15.000 Menschen. Allein seit Amtsantritt des neuen nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari am 29. Mai, der den Kampf gegen die Extremisten zu einer seiner Prioritäten erklärt hatte, tötete Boko Haram nach einer Zählung von AFP mindestens 250 Menschen.