Stier nahm Opfer auf die Hörner - zahlreiche Touristen aus aller Welt bei San-Fermin-Fest.
Am ersten Tag des traditionellen Stiertreibens von Pamplona ist die Zahl der Verletzten auf fünf gestiegen. Eines der Opfer wurde nach Angaben des Roten Kreuzes bei der Hatz durch die engen Altstadtgassen der nordspanischen Stadt vom Horn eines Stieres durchbohrt. Nach nächtlichen Regenfällen waren die kopfsteingepflasterten Gassen am Samstag besonders rutschig.
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Ein Teil der Stiere trennte sich zudem von der Herde und suchte sich andere Wege. Weitere Teilnehmer des San-Fermin-Festes, darunter ein 20-jähriger Kanadier, seien zwar nicht aufgespießt worden, hätten aber andere Verletzungen davongetragen. Einer werde wegen eines Beinbruchs und einer ausgerenkten Schulter behandelt, ein weiterer wegen einer Gehirnerschütterung. Der kanadische Tourist habe sich an Knie und Ellenbogen verletzt, hieß es.
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Zu Arena getrieben und von Torreros getötet
Beim mehrtägigen San-Fermin-Fest werden allmorgendlich Stiere durch die historische Altstadt von Pamplona zur Arena getrieben, wo sie später von Torreros getötet werden. Die Teilnehmer der Stierhatz rennen vor den Tieren etwa 800 Meter durch die engen Gassen - dabei gilt es als besonders mutig, die Stiere möglichst nah an sich herankommen zu lassen. Immer wieder werden dabei Menschen verletzt oder getötet. Seit 1910 starben 16 Teilnehmer der Stierhatz, den bisher letzten Todesfall gab es 2009.
Der Stierlauf, der wieder live im Fernsehen gezeigt wurde, sei "schnell und gefährlich" gewesen, kommentierten spanische Medien. Die Zeitung "El Mundo" sprach von "einem der spektakulärsten Rennen der vergangenen Jahre". Die Hatz dauerte zwei Minuten und 37 Sekunden. Noch bis zum 14. Juli werden die sechs zum Teil über 600 Kilogramm schweren Kampfbullen und mehrere Leitochsen für die Stierkämpfe am Abend in die Arena gejagt. Auch in diesem Jahr protestierten im Vorfeld Tierschutzgruppen gegen die weltberühmte Veranstaltung.
Hunderttausende Besucher bei Stierhatz
Das Festival zieht jedes Jahr Hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland an. Es wurde unter anderem durch Ernest Hemingway in seinem Roman "Fiesta" verewigt.
In diesem Jahr steht das Fest unter dem Motto "Stadt ohne sexuelle Übergriffe". Hintergrund sind massive Proteste gegen die kürzliche Freilassung von fünf mutmaßlichen Sexualstraftätern. Die Männer aus Sevilla, die sich selbst als "La Manada" (Das Rudel) bezeichneten, waren erst im April zu jeweils neun Jahren Haft verurteilt worden, weil sie im Sommer 2016 eine 18-Jährige beim San-Fermin-Fest missbraucht hatten. Seither saßen sie in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Bis zum Berufungsurteil sollen die Männer auf freiem Fuß bleiben.