55 Prozent der Befragten meinen, dass das Tragen eines Hijabs nicht obligatorisch sein sollte.
Die Mehrheit der iranischen Frauen lehnt den Kopftuchzwang in der Islamischen Republik ab. Einer Studie des iranischen Parlaments zufolge meinen 55 Prozent der Frauen, dass das Tragen eines islamischen Kopftuches (Hijab) freiwillig und nicht obligatorisch sein sollte. Die Mehrheit dieser 55 Prozent würde in dem Fall kein Kopftuch mehr tragen.
Kopftuch verliert an Bedeutung
Besonders bei Frauen mit Hochschul- und Universitätsabschlüssen verliert das Kopftuch mehr und mehr an Bedeutung, heißt es in der Studie laut Medienangaben vom Sonntag. Im Iran müssen alle Frauen und Mädchen ab neun Jahren ein Kopftuch und einen langen weiten Mantel tragen, um Haare und Körperkonturen in der Öffentlichkeit zu verbergen. "Sünderinnen" droht die Verhaftung durch die Sittenpolizei, in manchen Fällen auch ein Strafverfahren und am Ende eine hohe Geldstrafe. Die Gesetze und Strafmaßnahmen gibt es schon seit fast 40 Jahren, doch die Kopftücher werden immer kleiner und die Mäntel immer kürzer und enger.
Unlängst erklärte Generalstaatsanwalt Mohammad Jafar Montazeri den Kampf gegen die "unislamische" Kleidung der Frauen im Iran für gescheitert. Gewaltsame Polizeiaktionen und juristische Schritte gegen die Frauen hätten in den letzten vier Jahrzehnten nichts gebracht und "nur dem internationalen Image des Landes geschadet", so Montazeri.