Das ist die neue CDU-Chefin

'AKK' ist Merkels Erbin

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Denkbar knapp beerbte „AKK“ Angela Merkel nach 18 Jahren an der Spitze der CDU.Aber wer ist "AKK" eigentlich?

Annegret Kramp-Karrenbauer (56) hat es geschafft: Sie ist die neue Chefin der CDU und folgt damit Angela Merkel nach 18 Jahren an der Spitze der Partei. „AKK“, wie sie kurz genannt wird, triumphierte in der Stichwahl beim Hamburger Parteitag der Regierungspartei denkbar knapp gegen ihren Rivalen Friedrich Merz (63). Sie erhielt 517 der 999 abgegebenen Stimmen. Der Jubel brandete in der Messehalle schon auf, als der Sprecher noch das Ergebnis von 482 Stimmen für Merz verlas: Denn damit war klar, dass Kramp-Karrenbauer (siehe unten) die Wahl gewonnen hatte.

Zuvor feierte Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel einen fulminanten Abgang von der Parteispitze: Schon als die 63-Jährige vor den 1.001 Delegierten und 1.700 Journalisten zu ihrer Abschiedsrede aufs Podium trat, gab es Standing Ovations. Als Bundeskanzlerin will sie noch bis 2021 weitermachen. Nur die Führung der Partei gab sie jetzt ab.

Merkel
© John MACDOUGALL / AFP

Drei Reden, dann stimmten die 999 Delegierten ab

In ihrer fulminanten letzten Rede zog sie Bilanz über ihre 18 Jahre an der Parteispitze, rief die CDU zum Stolz auf das Erreichte auf und forderte eindringlich Zusammenhalt in der Partei: „Wir Christdemokraten streiten – und das nicht zu knapp –, aber wir machen niemals jemanden nieder.“ Als sie ihre Rede beendete, hatte sie Tränen in den Augen, erstmals zeigte „Mutti“ Merkel öffentlich Rührung. Zehn Minuten tosender Applaus folgten.

'AKK' ist Merkels Erbin
© APA/AFP

Dann machte Merkel Platz für ihre möglichen Nachfolger. Die Wahlschlacht um die Spitze der CDU begann. Neben Kramp-Karrenbauer und Merz ritterte auch Gesundheitsminister Jens Spahn um den wichtigsten Posten in der Regierungspartei. Erst stellten sich die Kandidaten in Reden den Delegierten vor, dann ging es in den ersten Wahlgang. Dort gewann „AKK“, verpasste aber mit rund 45 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Die holte sie sich in der folgenden Stichwahl gegen Merz.

  • Annegret Kramp-Karrenbauer, 56 (Kürzel: AKK), die Merkel-Vertraute. Sie trat als Erste ans Pult, hielt eine fulminante 20-Minuten-Rede, riss die Delegierten mit. Die Bild nannte sie danach Annegret KAMPF Karrenbauer.
  • Friedrich Merz, 63, Anwalt, Millionär, ein Politrückkehrer, der neun Jahre nicht in der Partei gearbeitet hat, kam als Zweiter: Er forderte einen „massiven Strategiewechsel der CDU, bei den Themen, den politischen Wettbewerbern, in der Kommunikation mit den Wählern.
  • Jens Spahn, 38, CDU-Gesundheitsminister folgte schließlich als Letzter. Danach begann die Abstimmung der Delegierten.

'AKK' ist Merkels Erbin
© APA/AFP

Karl Wendl

Das ist Annegret Kramp-Karrenbauer: Merkel-Vertraute, dreifache Mutter, Kämpferin

AKK war schon bisher engste Mitarbeiterin von Merkel. Die dreifache Mutter ist entschlossen, hat einen analytischen Politikstil, ist eine harte Kämpferin. Die Bild-Zeitung nennt sie bereits Annegret Kampf-Karrenbauer. Sie studierte Jus und Politik, wurde im Saarland CDU-Ministerpräsidentin, gewann haushoch für die CDU. Darauf holte Merkel sie nach Berlin, machte sie zur Generalsekretärin der CDU, eine Schaltstelle. Merkel und AKK verstehen einander blind. Ihre Botschaft an die CDU ist Geschlossenheit, Zusammenhalt: „Verlasst die Komfortzone, die Menschen warten darauf, dass wir machen.“

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