Gewaltspirale mit Drohbotschaft

Mexiko: Leichen aufeinandergestapelt gefunden

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Bereits am Vortag wurden zehn Leichen vor Regierungsgebäude abgestellt. 

Am zweiten Tag in Folge ist in Mexiko der Fund mehrerer Leichen gemeldet worden. Die Toten wurden am Rand einer Autobahn im östlichen Bundesstaat Veracruz entdeckt, wie die örtliche Polizei am Freitag mitteilte. Sie nannte keine Zahl - nach Medienberichten waren es neun Leichen. Diese waren demnach unbekleidet und aufeinandergestapelt. Dazu hatte den Berichten zufolge eine kriminelle Bande ein Plakat aus Karton mit einer Drohbotschaft gelegt.

Drohbotschaften

Die Drohbotschaft richtete sich gegen einen Funktionär des Bundesstaates, der angeblich eine rivalisierende Gruppe unterstützt. Am Donnerstag war vor dem Regierungspalast des zentralmexikanischen Bundesstaates Zacatecas ein abgestelltes Auto gefunden worden, in dem die Leichen von acht Männern und zwei Frauen lagen. Nach Angaben der dortigen Staatsanwaltschaft waren die Toten erwürgt worden.

Spirale der Gewalt

Seit rund 15 Jahren leidet Mexiko unter einer Spirale der Gewalt zwischen Drogenkartellen und staatlichen Sicherheitskräften. Seit der damalige Präsident Felipe Calderón Ende 2006 begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu bestreiten, fielen diesem etwa 350.000 Menschen zum Opfer. Weitere rund 96.000 gelten als verschwunden.

Heute gibt es zahlreiche mächtige Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Morde in dem nordamerikanischen Land um gut vier Prozent auf 33.410 - laut vorläufigen Zahlen, die Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador am Donnerstag vorstellte. Das sind rund 92 Morde pro Tag.
 

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