Sicherheitslage zwei Wochen vor der Parlamentswahl labil.
Taliban-Kämpfer haben nach Behördenangaben mindestens zehn Polizisten in Afghanistan getötet. Die Islamisten hätten Samstagnacht ein Regierungsgebäude in der zentralen Provinz Wardak in Brand gesteckt und einen Bezirkspolizeichef sowie neun seiner Kollegen umgebracht, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Anschließend überfielen sie nach Angaben der Provinzregierung mehrere Privathäuser, zerstörten neu errichtete Kontrollposten und kappten Stromleitungen. Regierungstruppen hätten sich schließlich eingeschaltet, um die Angreifer daran zu hindern, in die Stadt Sayid Abad vorzudringen. Ein Taliban-Sprecher sagte, die Extremisten hätten das Zentrum des Orts eingenommen und dabei zahlreiche Sicherheitskräfte getötet sowie Waffen und Fahrzeuge erobert.
In der Region ringen die Behörden mit den Taliban um die Kontrolle über wichtige Verbindungsstraßen, nachdem die Extremisten dort Brücken gesprengt haben. Vor zwei Monaten hatten von den USA unterstützte afghanische Streitkräfte die Taliban aus Sayid Abad verdrängt. Die Taliban haben zuletzt wiederholt Anschläge in strategisch wichtigen Provinzen wie Wardak oder Ghasni verübt. Dies belegt, wie labil die Sicherheitslage zwei Wochen vor der Parlamentswahl ist.