Der US-Präsident setzte in einem Interview an und dachte nicht an die Folgen.
Die Fettnäpfchen-Serie von US-Präsident Donald Trump im Umgang mit Puerto Rico geht weiter. Zuerst sagte er, dass das Land mit der Anzahl seiner Todesopfer durch den Hurrikan noch relativ glimpflich davongekommen sei. Vergleicht man dies mit Katastrophen in den USA, seien sie viel tödlicher gewesen.
Jetzt schlägt er die nächste große Welle. In einem Interview mit dem US-Sender Fox stellte er dem mit 73 Milliarden Dollar verschuldeten Land eine komplette Entschuldung in Aussicht. "Sie schulden euren Freunden an der Wall Street viel Geld. Wir müssen das streichen", sagte der Präsident. "Ich weiß nicht, ob es Goldman Sachs ist, aber wer auch immer es ist, kann sich davon verabschieden. Die eigentlich nett gemeinte Geste hatte aber schwerwiegende Folgen. Denn die Schulden des Landes werden überwiegend von internationalen Investoren getragen.
Prompt rutschte der Kurs der puerto-ricanischen Wertpapiere dramatisch ab. Im Schnitt verloren sie ein Viertel ihres Wertes. In Zahlen bemessen waren 18 Milliarden Dollar.
Trumps Budgetchef Mick Mulvaney bemühte sich um Schadensbegrenzung. Man solle die Aussage des Präsidenten nicht so ernst nehmen. „Ich glaube, was der Präsident sagen wollte, ist, dass Puerto Rico einen Weg aus dem Schuldenproblem finden muss“, sagte er. Prompt erholte sich der Kurs wieder.