Verdacht auf Vorbereitung von Bombenanschlägen

Festnahme von mutmaßlichen anti-muslimischen Terroristen

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Der polnische Inlandsgeheimdienst ABW hat zwei Männer in Warschau und Stettin wegen des Verdachts auf Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen festgenommen. 

Warschau. Die Festnahmen seien am Sonntag im Rahmen von Ermittlungen gegen eine extremistische Gruppe erfolgt, die Anschläge gegen Muslime geplant habe, sagte ein Sprecher des zuständigen Ministeriums am Mittwoch laut Nachrichtenagentur PAP.
 
Ihnen werde auch illegaler Waffenbesitz sowie Aufruf zur Tötung von ethnischen und religiösen Gruppen vorgeworfen. "Außer Schikanen und Verfolgungen plante die Gruppe auch radikalere Aktionen mit Schusswaffen und Sprengstoff", sagte der Sprecher. Das sichergestellte Material zeige, dass sich die Gruppe an den Vorbildern des rechtsextremen, norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik und des mutmaßlichen Moschee-Attentäters von Christchurch, Brenton Tarrant, orientiert habe.
 
Bei der Durchsuchung eines Einfamilienhauses in Warschau stellten die Einsatzkräfte den Angaben zufolge Chemikalien zur Herstellung einer großen Menge von Sprengstoff, Schusswaffen und Gläser mit hochgiftigen Substanzen sowie Drogen sicher.
 
Polen hat nur einen geringen Anteil an Muslimen in der Bevölkerung. Die größte Gruppe stellen mit rund 5.000 Menschen die im Nordosten des Landes seit vielen Jahrhunderten ansässigen Tataren. Das Land nimmt nur sehr zögerlich Flüchtlinge auf. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) wurden im vergangenen Jahr 4.132 Asylwerber registriert, davon die meisten von Menschen aus Russland, der Ukraine und dem muslimischen Tadschikistan. Als schutzwürdig anerkannt wurden demnach 349 Personen.
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