Israels Präsident

Netanyahu will Lautstärke der Muezzin-Rufe begrenzen lassen

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Israelische Regierung will Durchsagen über Lautsprecheranlagen verbieten.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu unterstützt ein Gesetz zur Begrenzung der Lautstärke von muslimischen Gebetsrufen. Er habe unzählige Klagen von Bürgern über die "übermäßig lauten" Durchsagen aus den Moscheen erhalten, sagte Netanyahu am Sonntag zu Beginn einer Kabinettssitzung. Er unterstütze daher den Gesetzesentwurf, der vorsieht, die Lautstärke der Gebetsrufe zu drosseln.

   In vielen europäischen Städten und in Teilen der muslimischen Welt sei dies bereits üblich, betonte Netanyahu. Der Gesetzentwurf sieht vor, den Einsatz von Lautsprecheranlagen zu verbieten. Obwohl er sich auf alle Gotteshäuser bezieht, richtet er sich in erster Linie gegen die Muezzine, die fünfmal am Tag zum Gebet aufrufen. Aktivisten sehen in dem Vorhaben eine Bedrohung für die Religionsfreiheit und werfen der rechtsgerichteten Regierung vor, die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben.

   Das Gesetz soll auch für Ost-Jerusalem gelten, wo mehr als 300.000 Palästinenser wohnen. Insgesamt sind 17,5 Prozent der israelischen Bevölkerung arabisch, fast alle von ihnen sind muslimischen Glaubens.

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