Nahost

Neue Kämpfe im israelisch-libanesischen Grenzgebiet

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Nach dem Tod von mindestens zwei Journalisten bei einem israelischen Luftangriff im Libanon hat die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah erneut Ziele in der Grenzregion beschossen.

Ihre mehr als fünf Angriffe vom Dienstag sollten die Tötung der beiden TV-Journalisten "rächen", teilte die Hisbollah mit. Die Milizen hätten einen Militärposten im Norden Israels und eine Fabrik des israelischen Rüstungsunternehmens Rafael mit Raketen beschossen.

Israels Armee teilte mit, mehrere verdächtige Ziele angegriffen zu haben. Zudem habe die Armee eine Panzerabwehrwaffe nahe der gemeinsamen Grenze attackiert und getroffen. Israels Streitkräfte greife "Terrorziele der Hisbollah im Libanon" an.

Zwei Journalisten getötet

Im Südlibanon waren am Dienstag lokalen Medien zufolge mindestens zwei Journalisten bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Der pro-iranische Fernsehsender Al-Majadin bestätigte, dass eine Reporterin und ein Fotograf des Senders getötet wurden. Die Crew sei "direkt und gezielt angegriffen worden", sagte der Direktor des Senders. Eine Quelle aus Sicherheitskreisen sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass bei dem Angriff auch ein Zivilist getötet wurde.

Die israelischen Armee erklärte, sie sei in dem Gebiet gegen eine Bedrohung der Hisbollah vorgegangen. Der Aufenthalt in der Gegend, in der es immer wieder zu Beschuss komme, sei gefährlich. Der konkrete Vorfall werde derzeit überprüft.

USA fürchten Hisbollah-Untestützung durch Wagner 

Die US-Regierung fürchtet, dass die russische Söldnertruppe Wagner die Hisbollah oder den Iran mit militärischer Ausrüstung für die Luftabwehr unterstützen könnte. Informationen der US-Regierung deuteten darauf hin, dass Wagner "auf Anweisung der russischen Regierung die Bereitstellung von Fähigkeiten zur Luftabwehr für die Hisbollah oder den Iran vorbereitet hat", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag in Washington. Die USA würden genau beobachten, ob Wagner tatsächlich militärische Ausrüstung liefere. Man sei bereit, die US-Sanktionen gegen Russland ausweiten, warnte Kirby.

Angesichts internationaler Sanktionen haben Russland und der Iran ihre Kooperation auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet ausgebaut. Die US-Regierung fürchtet, dass der Iran Russland künftig möglicherweise auch mit ballistischen Raketen für den Einsatz in der Ukraine beliefern könnte. Als Gegenleistung für diese Unterstützung habe Russland Teheran eine beispiellose Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich angeboten, sagte Kirby.

Die im Libanon agierende Schiitenmiliz Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen. Sie gilt als wichtigster nicht-staatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten "Widerstandsachse", einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.

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